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Neues aus dem Referat Grundschule
April 2025
 
von Sabine Keppner - RPZ Heilsbronn am 11. April 2025
 
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
 
jedes Jahr staune ich und freue mich wie ein kleines Kind, wenn die Natur beginnt neu auszutreiben. Über Nacht wachsen aus scheinbar totem Gehölz Blätter und Blüten, ganz zart erst, aber unaufhaltsam. Ja, ich gestehe, da bin ich ein bisschen seltsam: Ich streichle die ersten Knospen, begrüße die ersten Blättchen, bleibe vor den Forsythien und dem Weißdorn stehen, freue mich über die Farben, atme ihren Duft ein. Jedes Frühjahr ein neuer Anfang. Die Welt wird bunt und hell, lässt unser Herz aufblühen und unsere Seele aufatmen nach langen, dunklen Wintermonaten. Ein neuer Frucht- und damit Lebenskreislauf für Mensch und Tier beginnt. Und doch wissen wir, dass der Frühling nicht "der Anfang" ist. Dieser Kreislauf hatte lange vorher einen Anfang. Mit meinen Kindern habe ich auf langen Autofahrten gerne ein Sprachspiel gespielt: "Und was war davor?" Wir gingen z. B. aus von einem Laib Brot, den wir eingekauft haben, der in der Theke beim Bäcker lag, der Bäcker ihn in den Ofen schob usw. So ging es weiter, bis wir beim Getreidekorn, der Quelle für das Wasser und der Hefe angekommen waren. Doch auch das Getreidekorn, die Quelle und die Hefe haben ein "Davor". Irgendwann kamen wir immer an eine Stelle, an der wir keine Antwort mehr hatten auf die Frage nach dem "Davor". Und doch wussten wir, dass es noch ein "Davor" geben muss. Aber das blieb ein Geheimnis. So muss es auch den Menschen vor vielen Jahrtausenden gegangen sein, die jedes Jahr den Neubeginn der Natur erlebten und sich fragten: "Wo kommen Blühen und Grünen her? Was war davor? Wer steckt dahinter? Wo ist der Anfang?" Daraus entstanden die Schöpfungsmythen in den verschiedenen Kulturen und Religionen. Auch das Schöpfungslied aus Genesis 1 gehört in den Reigen dieser Schöpfungsmythen, in der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft, als Gegenentwurf zum Babylonischen Kult um den Gott Marduk, entstanden. Lange Zeit (und zu meinem Leidwesen bis heute in manchen Unterrichtsentwürfen) stand in Religionsheften zum Thema Schöpfung die Überschrift: "So entstand die Welt." In diesem Newsletter empfehle ich Ihnen zwei neue Herangehensweisen für die Grundschule. Beide wollen das unsägliche Thema Schöpfung versus Naturwissenschaft endlich außer Kraft setzen, indem sie von einer Frage ausgehen: "Und was war davor?" Das ist für Kinder eine spannende Frage und wird sie auch für die Naturwissenschaften noch lange bleiben.

Ihre Sabine Keppner
 


GRUNDSCHULE
RUmeK / koRUk
Wie Sie vielleicht inzwischen der Presse und dem KMS entnommen haben, wird das Modellprojekt "RUmeK" ab dem kommenden Schuljahr verstetigt. Das heißt, neben dem vorrangig konfessionellen Religionsunterricht kann eine Schule unter den gegebenen Voraussetzungen auch RUmeK einsetzen. Das ist ein weiterer Schritt in Richtung konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts in Bayern.

Die EKD hat ein Konsens Papier veröffentlicht, das sich damit beschäftigt, was konfessionell-kooperativer Religionsunterricht für evangelische und katholische Didaktik bedeutet und wie sie sich weiterentwickeln kann.

Unser Fortbildungsangebot richtet sich ebenfalls mehr und mehr danach aus, Lehrkräfte dafür vorzubereiten und sicher im Umgang mit der neuen Form des RU zu machen. Empfehlen möchte ich Ihnen die beiden Vorträge, die online stattfinden werden:

22.05.2025: Prof. Dr. Sabine Pemsel-Maier (Pädagogische Hochschule Freiburg): "Auf der Suche nach Best Practice-Beispielen"

26.06.2025: Prof. Dr. Dorothea Sattler (Universität Münster): "Ökumenische Theologie"

Das Wissensportal Konfessionskunde, das von der ACK verantwortet wird, informiert über alle Konfessionen, die in der ACK vertreten sind.


RPZ
QUIRU
Haben Sie an der QUIRU-Studie (Qualitätssicherung im Religionsunterricht) teilgenommen, die von Prof. Friedrich Schweitzer in Zusammenarbeit mit verschiedenen Landeskirchen (u.a.) durchgeführt wurde? Die Ergebnisse für Bayern fielen gut bis sehr gut aus. Im Februar 2025 ist ein Praxisband dazu erschienen, an dem auch das RPZ Heilsbronn mitgewirkt hat. Zu den Kriterien, unter denen der RU nach seiner Qualität untersucht wurde und die nun im Praxisband ausgeführt werden, kann man geteilter Meinung sein. Doch die praktischen Vorschläge regen sicher zum Weiterdenken an.
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ALPIKA
Materialtipps
Von Dr. Sabine Benz aus Stuttgart und Beate Peters aus Hamburg gibt es zwei neue Veröffentlichungen zum Thema Schöpfung für die Grundschule. Beide wollen die unsägliche Kombination Schöpfung versus Naturwissenschaft endlich außer Kraft setzen, indem sie von einer Frage ausgehen: "Und was war davor?" Unbedingt empfehlenswert!

Die Welt aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten (RU kompakt Grundschule Heft 3)
Sabine Benz bietet dazu am 13. Mai und am 29. September 2025 jeweils eine digitale Fortbildung an.

Schöpfung (Zeitschrift "Grundschule Religion", 1. Quartal 2025)


RPZ
Materialtipps II
Empfehlenswerte neue Kinderbibel: Gute Nachricht – Geschichten von Jesus fair erzählt
"Bewusst wird hier Verantwortung dafür übernommen, die christliche Botschaft nicht mit antijüdischen Anklängen und anderen Formen der Diskriminierung zu verbinden." Christian Staffa, Beauftragter für den Kampf gegen Antisemitismus der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD)

Die ELIport (Evangelisches Literaturportal) Schultüte: Für Grundschulkinder, als Geschenk, mit Arbeitsmaterial zum Downloaden, mit Vorschlag für einen Schulgottesdienst …


RPZ
Diakonisches Lernen
"Fahr doch einfach hin…"
Aus Sammlungen des Diakonischen Werkes Bayern und der ELKB stehen für Fahrtkosten von Schülerinnen und Schülern, Konfis und Firmlingen zu weiter entfernten diakonischen Lernorten oder für Aktivitäten in Verbindung mit dem diakonischen Lernen im noch laufenden Schuljahr 2025 und im kommenden Schuljahr 2025-26 insgesamt 3.000 Euro zur Verfügung. Sie können damit z. B. einen Bus chartern und die Eltern müssen nicht zur Kasse gebeten werden. Da die Mittel begrenzt sind, lohnt sich eine schnelle Entscheidung. 5 Projekte mit je bis zu 600.-Euro können gefördert werden.
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RPZ
goes Kirchentag
Vom 30.04.-04.05.2025 findet der Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover statt. Auch Mitarbeitende des RPZ Heilsbronn sind wieder aktiv: Auf der Messe in Halle 6 (Lebendiges Lernen): Michael Stein Stand 6-K41: Konfi-Arbeit der ev. religionspädagogischen Institute; Gerlinde Tröbs, Hans Burkhardt und Sabine Keppner, täglich von 12.00-15.00 Uhr im Café Bildung Stand 6-J37, und Martin Dorner baut im Zentrum Junge Menschen mit Jugendlichen für und mit Obdachlosen "little houses". Kommt doch mal vorbei zum Mitmachen, Zuschauen oder einfach auf einen Kaffee. Einige Veranstaltungen gibt es auch zum Streamen für zu Hause.

Ein Lied für Grundschulkinder zum Kirchentagsmotto hat meine Kollegin Beate Peters aus Hamburg gedichtet, es wurde von Holger Kiesé vertont.
Noch mehr Lieder zum schon mal warm- und mitsingen findet ihr hier.


RPZ
Supervision und Beratung
Das Online Beratungs- und Tagungshaus kokom.net wurde ab 2004 von Supervisor:innen und Personalverantwortlichen im Institut für Kollegiale Beratung im RPZ Heilsbronn konzipiert und betrieben. Seit 2025 wird es kooperativ weiter entwickelt.
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RPZ
Interreligiös und digitale Sicherheit
Das Portal religionen-entdecken wurde aus privater Hand von der EKD übernommen und wird stetig weiterentwickelt. Es bietet Kindern die Möglichkeit ihre eigenen Fragen zu Themen rund um Religionen und Glaube zu stellen. Geschulte Redakteure antworten direkt darauf. Zudem gibt es ein weiterwachsendes Wissenslexikon. Im Aufbau ist im Moment eine Seite für Lehrkräfte, in die Unterrichtsideen zum Thema Religionen eingestellt werden. Das Portal ist ausgezeichnet mit dem Gütesiegel STARK, das für höchste Sicherheitsstandards im Bereich Internetseiten für Kinder steht. Im Jahr 2026 werden wir zwei digitale Fortbildungen mit einem der Redakteure von religionen-entdecken anbieten.
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RPZ
Was Sie noch interessieren könnte
Nicht nur, aber besonders in Krisensituationen fragen sich Kinder, ob es den "lieben" Gott für sie wirklich gibt. Die evangelische Religionspädagogin Anna-Katharina Szagun und die Autorin Dr. theol. Ursula Wollasch tauschen sich in der Publikation "Mit Kindern über Gott reden – auch in Krisen" über religionspädagogische Ansätze wie die "Kinder-Theologie" und die "religionssensible Erziehung" aus. Ergänzt wird die Veröffentlichung durch sechs Handlungsgrundsätze für eine einfühlsame Auseinandersetzung mit Kindern und deren religiösen Vorstellungen.
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Der Newsletter Grundschule wird herausgegeben von Sabine Keppner, Referat Grundschule, Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn, Abteigasse 7, 91560 Heilsbronn.
E-Mail: sabine.keppner@rpz-heilsbronn.de, Web: grundschule.rpz-heilsbronn.de

Bildnachweis: 1) © Halfpoint / #322153321 / stock.adobe.com, 2) von ChiemSeherin über Pixabay, 4+5) © gpointstudio / Fotolia, 7) Kirchentag, 9) Foto: S. Keppner