Kompetenzerwartungen:
Die Schülerinnen und Schüler …
Phase | Inhalt | Methode | Medien |
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Lernen vorbereiten und initiieren | Film „Balance“ (8 min.)
| Filmbetrachtung Positionslinie | Laptop/Beamer/Film „Balance“ |
Lernweg eröffnen und gestalten | YouTube-Video: Erster Fall von Sterbehilfe für Minderjährige in Belgien
| Plenum / Mindmap Online-Recherche GA / Mindmap | YouTube-Video / Internet / Beamer Tafel Plakat |
Orientierung geben und erhalten | Feedback der SuS zur Informationsbeschaffung Präsentation der Mindmaps mit Gelegenheit zu Nachfragen und Würdigung | Feedback-Runde | |
Kompetenzen stärken und erweitern | Abstimmung: „Ich bin für eine Liberalisierung der Sterbehilfe.“ Videosequenz: „Das Meer in mir – die Gerichtsverhandlung“ (2 min.) Rollenspiel: SuS erarbeiten sich ihre Rolle (M5) und halten im Rahmen einer gespielten Gerichtsverhandlung ihr Plädoyer | anonyme Smartphone TED-Umfrage UG GA Rollenspiel | Beamer/Smartphones Laptop/Internet M4 Aktive Sterbehilfe (doc / pdf) Tafel/Plakate |
Lernen bilanzieren und reflektieren | Schlussabstimmung SuS bilden Geschworenengericht und stimmen via Smartphone/ TED-Umfrage über das Urteil für Ramón ab | Abstimmung | Beamer Smartphones |
Der Lernweg wird im Folgenden zweimal ausführlich dargestellt.
In der ersten Version folgt die Beschreibung dem „Lernweg im Überblick“.
In der zweiten Version stellen die einzelnen Unterrichtsstunden eigene kleine abgeschlossene Lernwege dar.
Lernen vorbereiten und initiieren
1. Unterrichtsstunde:
Kurzfilm „Balance“ (8 min.)
(kostenloser Download über die Evang. Medienzentrale)
EA zum Film (M1, doc / pdf), anschließend Unterrichtsgespräch
GA: Auseinandersetzung mit den Begriffen „Werte“, „Normen“, „Ethos“ und „Moral“ (M2, doc / pdf), alternativ ist auch Einzelarbeit möglich.
Plenum: SuS präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum.
Die Mitschüler*innen überprüfen bzw. verbessern die Ergebnisse.
Aufgabe für die gesamte Klasse:
Erstellen Sie nun gemeinsam eine Wertepyramide für Ihre Klasse.
Das Ergebnis wird an der Tafel festgehalten.
2. Unterrichtsstunde:
Anforderungssituation:
„Stellen Sie sich vor: Ein von Terroristen entführtes Flugzeug nimmt Kurs auf eine Schule. Der Plan der Terroristen ist offensichtlich. Sie wollen das Flugzeug mit 50 Passagieren an Bord gezielt in das Gebäude stürzen lassen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich etwa 500 Personen in der Schule. Als Verteidigungsminister müssen Sie jetzt sofort entscheiden: Soll die Luftwaffe das Flugzeug abschießen oder nicht?“
Positionslinie:
Die SuS werden aufgefordert, sich im Klassenzimmer zu positionieren. Hierfür wird eine Positionslinie im Klassenzimmer gezogen.
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Abschuss kein Abschuss
Utilitarismus und Pflichtethik (M3, doc / pdf)
Die SuS befassen sich mit Info-Texten zu den beiden ethischen Ansätzen und stellen ihre Ergebnisse grafisch dar.
UG: Lehrkraft fordert die SuS auf, die Theorien auf die Anforderungssituation anzuwenden und aus utilitaristischer und deontologischer Sicht begründet Stellung zur Anforderungssituation zu beziehen.
Positionslinie
Reflexion der vorherigen Meinung mithilfe einer erneuten Positionslinie.
Lernweg eröffnen und gestalten
3. Unterrichtsstunde:
Einführung ins Thema Sterbehilfe
YouTube-Video: Erster Fall von Sterbehilfe für Minderjährige in Belgien
Mindmap
Mögliches Vorwissen wird mit einer Mindmap an der Tafel gesichert.
Online-Recherche zum Thema Sterbehilfe
Eine erste Orientierung bietet folgende Seite der EKD: www.ev-medizinethik.de
Gestaltung einer eigenen Mindmap (GA)
SuS gestalten nach der Phase der Informationsbeschaffung ihre eigene Mindmap zum Thema Sterbehilfe. Die Ergebnisse der zu Beginn gemeinsam angelegten Mindmap werden ergänzt und gegebenenfalls neu strukturiert.
Kurze Feedback Runde zur Informationsbeschaffung
Gallery-Walk
Präsentation der Ergebnisse
Die SuS erhalten Gelegenheit zum Nachfragen. Die Ergebnisse werden gewürdigt.
Orientierung geben und erhalten
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Arbeitsergebnisse.
Methodische Möglichkeiten:
Kompetenzen stärken und erweitern
4. Unterrichtsstunde:
Anonyme Smartphone/ TED-Abstimmung:
„Ich bin für eine Liberalisierung der Sterbehilfe“
Die Frage soll spontan beantwortet werden - ohne vorheriges Unterrichtsgespräch. Nur so lässt sich den SuS am Ende der Stunde verdeutlichen, dass sie innerhalb der vergangenen 45 Minuten einen Prozess der ethischen Urteilsfindung durchlaufen haben.
Alternative: Anonyme Abstimmung via ausgeteilter Zettel (DIN A5-Zettel), auf die die SuS „pro“ oder „contra“ schreiben, die Auswertung erfolgt an der Tafel.
Videosequenz aus dem Spielfilm „Das Meer in mir“. In diesem Ausschnitt will der Anwalt des gelähmten Ramón ein „humanes und vor allem gerechtes Urteil“ für seinen Klienten erwirken.
„Das Meer in mir – die Gerichtsverhandlung“ (Dauer: 2 min)
Lehrkraft gibt eine knappe Inhaltszusammenfassung des Films und verweist auf den realen Hintergrund der Geschichte. Im Anschluss werden unbekannte Wörter wie „laizistisch“ und „metaphysisch“ geklärt.
Tafel: „Das Meer in mir“ - eine ethische Reflexion
GA mit Arbeitsblatt (M4, doc / pdf):
Finden Sie Argumente für und gegen das Anliegen Ramóns, dass in seinem Fall aktive Sterbehilfe legalisiert werden soll.
(Hier muss darauf hingewiesen werden, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung und nicht um ein allgemeingültiges Urteil handelt, das die SuS fällen.)
UG: Sammlung und Ergänzung der Argumente
5. Unterrichtsstunde:
GA mit Rollenkärtchen (M5, doc / pdf)
Die Lehrkraft bildet vier Gruppen und verteilt an die Gruppen Rollenkärtchen (Verteidiger oder Staatsanwalt).
Rollenspiel
Nun wird die Gerichtsverhandlung, die zu Beginn der Stunde eingespielt wurde, nachgespielt. Die Rolle der Richterin/des Richters übernimmt die Lehrkraft, die Rolle der Staatsanwältin/des Staatsanwaltes und der Verteidigerin/des Verteidigers wurden zuvor bereits zugeteilt.
Die Richterin/der Richter eröffnet die Sitzung und bittet zunächst die Verteidigerin/
den Verteidiger, dann die Staatsanwältin/den Staatsanwalt um ihr/sein Plädoyer.
Im Zuge der Rede werden die Plakate mit dem Hauptargument an die Tafel geklebt.
Die beiden Gruppen, von denen kein Vertreter gesprochen hat, können nun die Plädoyers ergänzen, falls sie weiterführende Argumente auf ihr Plakat geschrieben haben.
Lernen bilanzieren und reflektieren
Erneute Abstimmung als Geschworenengericht
In der letzten Phase der Stunde sollen die SuS das Urteil dieser Gerichtsverhandlung erteilen. Sie bilden das Geschworenengericht und stimmen wieder via Smartphone/ TED-Umfrage (Alternative: Zettelabfrage) ab.
Hier kann nun ein Vergleich zum Beginn der Stunde gezogen und abgewogen werden, weshalb sich das Ergebnis gegebenenfalls verändert hat.
In dieser Phase muss allerdings noch einmal deutlich gemacht werden, dass es sich um eine Abstimmung über einen Einzelfall handelt und kein allgemeingültiges Urteil gefällt werden kann.
1. Stunde:
Lernen vorbereiten und initiieren
Film „Balance“ (kostenloser Download)
EA: Die SuS versetzen sich in die Lage der einzelnen Figuren zu unterschiedlichen Zeitpunkten (M1, doc / pdf).
Lernen eröffnen und gestalten
GA: Auseinandersetzung mit den Begriffen „Werte“, „Normen“, „Ethos“ und „Moral“ (M2, doc / pdf), alternativ auch Einzelarbeit möglich.
Orientierung geben und erhalten
SuS präsentieren ihre Ergebnisse im Plenum und erhalten von den anderen SuS Feedback und überprüfen bzw. verbessern ihre Ergebnisse.
Kompetenzen stärken und erweitern/Lernen bilanzieren und reflektieren
Die SuS erstellen eine Wertepyramide für ihre eigene Klasse. Dabei vertiefen und reflektieren sie ihr Verständnis von Werten und Normen.
2. Stunde:
Lernen vorbereiten und initiieren
Beschreibung des Falls: Flugzeug abschießen oder nicht?
Impuls:
„Stellen Sie sich vor: Ein von Terroristen entführtes Flugzeug nimmt Kurs auf eine Schule. Der Plan der Terroristen ist offensichtlich. Sie wollen das Flugzeug mit 50 Passagieren an Bord gezielt in das Gebäude stürzen lassen. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich etwa 500 Personen in der Schule. Als Verteidigungsminister müssen Sie jetzt sofort entscheiden: Soll die Luftwaffe das Flugzeug abschießen oder nicht?“
Die SuS werden aufgefordert sich im Klassenzimmer so zu positionieren, dass ihre Meinung zu dieser Frage deutlich wird. Hierfür wird eine Positionslinie im Klassenzimmer gezogen.
Lernen eröffnen und gestalten
Gruppenarbeit zu Utilitarismus und Pflichtethik (M3, doc / pdf):
Die SuS befassen sich zunächst mit Info-Texten zu den beiden ethischen Ansätzen
und stellen ihre Ergebnisse graphisch dar.
Kompetenzen stärken und erweitern
Lehrkraft fordert die SuS auf, die Theorien auf die Anforderungssituation anzuwenden und aus utilitaristischer und deontologischer Sicht begründet Stellung zur Anforderungssituation zu beziehen.
Lernen bilanzieren und reflektieren
Reflexion der vorherigen Meinung mithilfe einer erneuten Positionslinie.
3. Stunde:
Lernen eröffnen und gestalten
YouTube-Beitrag: Erster Fall von Sterbehilfe für Minderjährige in Belgien
Mögliches Vorwissen zum Thema Sterbehilfe wird mit einer Mindmap an der Tafel gesichert.
Kompetenzen stärken und erweitern
Online-Recherche zum Thema Sterbehilfe: Eine erste Orientierung bietet folgende Seite der EKD: www.ev-medizinethik.de.
Nach der Phase der Informationsbeschaffung werden die Ergebnisse der zu Beginn angelegten Mindmap hinzugefügt und gegebenenfalls neu strukturiert.
Orientierung geben und erhalten
Kurze Feedback-Runde zur Informationsbeschaffung.
Lernen bilanzieren und reflektieren
Präsentation der Ergebnisse im Rahmen eines Gallery-Walks.
4. und 5. Stunde:
Lernen vorbereiten und initiieren
Abstimmung via anonymer Smartphone/ TED-Umfrage:
„Ich bin für eine Liberalisierung der Sterbehilfe.“
Alternative zur TED-Umfrage: Anonyme Abstimmung via ausgeteilter Zettel, auf die die SuS „pro“ oder „contra“ schreiben. Die Auswertung erfolgt an der Tafel.
Lernen eröffnen und gestalten
Videosequenz „Das Meer in mir – die Gerichtsverhandlung“, Dauer: 2 min.
Kernproblem der Videosequenz: Der Anwalt des gelähmten Ramón bittet um ein Urteil, das „vor allem rational und human ist“.
Lehrkraft gibt eine knappe Inhaltsangabe des Films und verweist auf den realen Hintergrund der Geschichte. Im Anschluss werden unbekannte Wörter wie „laizistisch“ und „metaphysisch“ geklärt.
Nun wird die Tafel aufgeklappt, auf der bereits das Stundenthema angeschrieben ist: „Das Meer in mir“ - eine ethische Reflexion der aktiven Sterbehilfe.
GA:
Finden Sie Argumente für und gegen das Anliegen Ramóns, dass in seinem Fall aktive Sterbehilfe legalisiert werden soll.
(Hier muss darauf hingewiesen werden, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung und nicht um ein allgemeingültiges Urteil handelt, das die SuS fällen.)
Die SuS haben fünf Minuten Zeit eigene Argumente zu suchen. Diese sollen sie auf das ausgeteilte Arbeitsblatt eintragen. Zur Ergänzung bekommen die SuS evtl. einen Materialpool an Pro- und Contra-Argumenten zur Verfügung gestellt.
Kompetenzen stärken und erweitern
GA mit Rollenkärtchen (M5, doc / pdf)
Die Lehrkraft bildet vier Gruppen und verteilt an die Gruppen Rollenkärtchen (Verteidiger oder Staatsanwalt).
Rollenspiel:
Nun wird die Gerichtsverhandlung, die zu Beginn der Stunde eingespielt wurde, nachgespielt. Die Rolle der Richterin/des Richters übernimmt die Lehrkraft, die Rolle der Staatsanwältin/des Staatsanwaltes und der Verteidigerin/des Verteidigers wurden zuvor bereits zugeteilt.
Die Richterin/der Richter eröffnet die Sitzung und bittet zunächst die Verteidigerin/den Verteidiger, dann die Staatsanwältin/den Staatsanwalt um ihr/sein Plädoyer. Im Zuge der Rede werden die Plakate mit dem Hauptargument an die Tafel geklebt.
Im Zuge der Rede werden die Plakate mit dem Hauptargument an die Tafel geklebt.
Die beiden Gruppen, von denen kein Vertreter gesprochen hat, können nun die Plädoyers ergänzen, falls sie weiterführende Argumente auf ihr Plakat geschrieben haben.
Lernen bilanzieren und reflektieren
Smartphone TED-Umfrage:
SuS bilden Geschworenengericht und kommen via TED-Umfrage zu einem Urteil.
Alternative: Zettelabfrage
Hier kann nun ein Vergleich zum Beginn der Stunde gezogen und abgewogen werden, weshalb sich das Ergebnis gegebenenfalls verändert hat.
In dieser Phase muss allerdings noch einmal deutlich gemacht werden, dass es sich um eine Abstimmung über einen Einzelfall handelt und kein allgemeingültiges Urteil gefällt werden kann.