Unterrichtsentwürfe

Lernbereich 13.1: Fragender Glaube

Kompetenzerwartungen:

Die Schülerinnen und Schüler …

  • beschreiben Anlässe, in denen Anfragen an die Existenz Gottes entstehen können, und diskutieren unterschiedliche Umgangsweisen mit solchen Anlässen und Anfragen.
  • formulieren präzise eine Anfrage an die Existenz Gottes (hier: Vereinbarkeit von Naturwissenschaft und Glaube), sie skizzieren deren Hintergründe und erläutern dazu Beiträge aus Theologie und ggf. Philosophie.
  • bringen auf der Grundlage einer eigenen Auseinandersetzung mit den theologischen und ggf. philosophischen Beiträgen ihre Einsichten ins Gespräch ein.

Lernweg im Überblick

PhaseInhaltMethodeMedien
Lernen vorbereiten und initiierenKleingruppen:
SuS erhalten Kärtchen mit Gottesbildern und -vorstellungen (M1, ca. 40 Stück) und reduzieren diese bis auf die fünf wichtigsten Karten.
Reduzierung geschieht während der Textlesung (M1) durch die Lehrkraft.

GA

Lesung

M1 (doc / pdf)
Lernweg eröffnen und gestalten
  • Schreibgespräch (M2)
    Strukturierung der Ergebnisse mit Hilfe eines Tafelbildes
  • Textarbeit mit drei verschiedenen Texten (M3a-c)
    Gegenüberstellung von Beschreibung und Deutung der Weltentstehung in den drei Texten
  • Filmbeitrag und Text zum Kreationismus

Schreibgespräch
Tafel
EA
UG

EA

M2 DIN A3 (doc / pdf)

M3a (doc / pdf)
M3b (doc / pdf)
M3c (doc / pdf)

YouTube-Video/Laptop/Beamer

Orientierung geben und erhaltenEKD-Text „2.5 Die Irrwege des Kreationismus“Textanalyse
EA
Link zum Text
Kompetenzen stärken und erweitern4 Gruppen mit Texten Hawkins, Dawkins, Küng und Theißen
  • Arbeitsauftrag:
    Arbeiten Sie die wesentlichen Aussagen Ihres Textes heraus und fassen Sie diese auf einem Plakat zusammen. Mit dem Plakat präsentieren Sie der Klasse Ihre Ergebnisse.
  • Präsentation der Plakate

Textanalyse
GA

Gallery-Walk

Plakate
Lernen bilanzieren und reflektierenAnforderungssituation:
„Ihre Freundin Svenja lehnt den christlichen Glauben und damit auch die christliche Schöpfungstheorie ab. Sie begründet das damit, dass sie ihr Leben allein an nachweisbaren Fakten ausrichtet. Antworten Sie ihr schriftlich in einem Brief, in dem Sie Ihre Position mit konkreten Beispielen darstellen.“
Vorstellen der Briefe
Rückmeldung der Klasse: Schlüssigkeit der Argumentation, Anregungen und Verbesserungsvorschläge

Briefe schreiben

Lesung

Reflexion

 


Lernwegbeschreibung

1. Stunde

Lernweg vorbereiten und initiieren

Einstieg mit M1 und M2 wurde komplett aus der LIS-Lernaufgabe 13.1 entnommen:

  • Die SuS bilden Kleingruppen (max. vier Personen)
    Sie erhalten Gottesbilder und -vorstellungen (ca. 40 Stück) auf einzelnen Karten (M1, doc / pdf), die auf die fünf persönlich wichtigsten Karten reduziert werden sollen. Dabei findet die Reduzierung in drei Phasen statt, die jeweils mit einer vorgelesenen Geschichte durch die Lehrkraft untermalt werden.
  • Lehrkraft liest den Text aus M1 (doc / pdf).
  • Erläuterungen für die Lehrkraft:
    Mit dieser Methode verdeutlichen sich die SuS ihre eigene Gottesvorstellung in der Diskussion mit den Gruppenmitgliedern. Damit wird das Thema der 12. Klasse (12.1 Gott in Beziehung) aufgegriffen und bietet die Grundlage für das Erreichen der Kompetenzerwartungen dieses Lernbereichs.
    Für diese Methode sollten mindestens 30-45 Minuten eingeplant werden. Innerer Kern dieses Vorgehens ist die Diskussion untereinander, dem durch größere Zeitfenster Raum gegeben werden sollte. So ist es ratsam, den SuS in den einzelnen Phasen Zeitvorgaben mitzugeben, um ihnen zu signalisieren, dass sie für Diskussionen Zeit haben und nicht vorschnell antworten.
    Wenn jede Gruppe am Ende fünf Gottesbilder oder -vorstellungen gefunden hat, sollte das Ergebnis im Plenum vorgestellt werden. Dabei ist es auch interessant zu wissen, wie die Entscheidungsfindung stattgefunden hat: Waren sich immer alle einig, worüber wurde viel diskutiert …

2. Stunde

Lernweg eröffnen und gestalten

  • Schreibgespräch in Kleingruppen (max. 4 Personen, M2 DIN A3, doc / pdf)
    Die SuS beantworten zunächst die Fragen für sich selbst an jeweils einer Ecke des Blattes. Anschließend dürfen die Aussagen und Meinungen der anderen wiederum schriftlich auf diesem Blatt kommentiert werden. Während des Schreibgesprächs wird nicht gesprochen.
    Am Ende des Schreibgesprächs werden die Blätter unter den Gruppen getauscht, was Unterschiede und Gemeinsamkeiten sichtbar macht.
  • Unterrichtsgespräch (mögliches Tafelbild siehe unten)
    Die Anfragen und Umgangsweisen, die im Schreibgespräch genannt wurden, können nun im Plenum mit Hilfe eines Tafelbildes strukturiert werden.
    Ausgewählte Beispiele dieser Umgangsweisen werden dabei im Unterricht diskutiert und auf ihre Sinnhaftigkeit und Praktikabilität hin hinterfragt.
    Hierbei sollte als Ergebnis die Notwendigkeit einer intensiveren Auseinandersetzung (in Form von z. B. theologischen, philosophischen und anderen Beiträgen) herausgearbeitet werden.

Mögliches Tafelbild:

Persönliche Vorstellung zur Existenz Gottes wird ...
... unterstützt durch
  • Glaubensberichte und
    -erfahrungen von Menschen
  • Komplexität der Schöpfung
  • ...
... in Frage gestellt durch
  • Leid/Naturkatastrophen
  • Wissenschaft/Evolution
  • fehlende Beweise
  • Religionsvielfalt
  • ...
Umgangsweisen mit Anlässen und Anfragen
Spontan:
  • Unsicherheit
  • Sturheit/Ignoranz
  • Trotz
  • Offene Diskussion
  • Schuldzuschreibung
  • ...
Intensivere Auseinandersetzung
  • Suche nach Erklärungen / Beweisen / Belegen
  • Bildung einer fundierten eigenen Meinung
  • Eigene Meinung hinterfragen; Vergleich mit anderen Meinungen
  • ...

3. Stunde:

  • Textarbeit mit drei verschiedenen Texten:
    1. Erster Schöpfungsbericht mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3a, doc / pdf)
    2. Zweiter Schöpfungsbericht mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3b, doc / pdf)
    3. Hypothese vom Urknall mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3c, doc / pdf)
    Die SuS erhalten einen der drei Texte zur Bearbeitung. Sie lesen, gliedern und charakterisieren ihren Text.
  • Plenum:
    Gegenüberstellung von Beschreibung und Deutung der Weltentstehung in den drei Texten.
  • Lösungsvorschlag für M3a-c:
 Genesis 1,1-2,3Genesis 2,4-25Die Hypothese vom Urknall
Gliederung / AufbauSechs Tage Schema
systematischer Aufbau
    Aufbau: Erde Himmel
    Mensch
    Pflanzen
    Tiere
    Menschen
    "Urknall"
    Große zeitliche Epochen
    Von Gaswolken bis zum Menschen
    Literarische FormHymnus
    Bekenntnis
    Mythos
    Märchen
    Beschreibung
    Entstehung der Welt, wie und wodurchGott erschafft die Welt und Lebewesen durch das Wort aus dem NichtsKeine Aussage über die Erschaffung der Welt
    Kreatives Handeln
    Durch Energie und physikalische Vorgänge
    Entstehung des Menschen, wann und wieAm Ende der Schöpfung, Mann und Frau gemeinsam nach dem Bilde Gottes durch das WortErschaffung des Mannes als erstes Lebewesen
    Am Ende Erschaffung der Frau aus dem Material des Mannes als ihm entsprechende Hilfe
    Im Rahmen der Evolution als Abstammung vom Primaten
    Zweck des TextesGlaubensbekenntnis in Abgrenzung zum babylonischen Schöpfungsmythos mit vielen GötternSchöpfungsmythos im JudentumNaturwissenschaftliche Beschreibung der Entstehung der Welt und der Evolutionsgeschichte
    Fazit
    Die Schöpfungstexte der Bibel sind keine wissenschaftliche Erklärung der Entstehung der Welt. Sie setzen eine transzendente Schöpfungsmacht voraus. Sie sind Glaubenszeugnisse, die die Welt deuten.
    Die Hypothese vom Urknall erklärt die Entstehung der Welt mit Hilfe der Naturwissenschaften wie Physik, Chemie, Biologie, Paläontologie. Sie verzichtet auf eine transzendente Schöpfungsmacht.

    4. Stunde

    Heutige Deutungen der Weltentstehung am Beispiel des „Kreationismus“

    Orientierung geben und erhalten

    5. Stunde

    Kompetenzen stärken und erweitern

    • Textarbeit in vier Gruppen zu den folgenden Texten aus dem Themenheft für den evangelischen Religionsunterricht in der Oberstufe:
      Hanno Hagemann, Naturwissenschaft und Glaube, Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 978-3-525-77663-6:
      1) S. Hawkins: Weltentstehung ohne Gott, S. 35
      2) R. Dawkins: Warum es mit ziemlicher Sicherheit keinen Gott gibt, S. 36f
      3) H. Küng: Schöpfungsglaube im Zeitalter der Kosmologie, S. 40
      4) G. Theißen: Evolution und Religion, S. 42f
      Arbeitsauftrag:
      Arbeiten Sie die wesentlichen Aussagen Ihres Textes heraus und fassen Sie diese auf einem Plakat zusammen. Mit dem Plakat präsentieren Sie der Klasse Ihre Ergebnisse.
    • Präsentation der Plakate

    Lernen bilanzieren und reflektieren

    Anforderungssituation (auch als Teil einer Kurzarbeit geeignet):
    „Ihre Freundin Svenja lehnt den christlichen Glauben und damit auch die christliche Schöpfungstheorie ab. Sie begründet das damit, dass sie ihr Leben allein an nach-weisbaren Fakten ausrichtet. Antworten Sie ihr schriftlich in einem Brief, in dem Sie Ihre Position mit konkreten Beispielen darstellen.“

    Abschluss:
    Einige SuS lesen ihre Briefe vor. Die Mitschüler*innen achten auf die Schlüssigkeit der Argumentation, geben Anregungen und machen Verbesserungsvorschläge.

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