Lernweg im Überblick
Phase | Inhalt | Methode | Medien |
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Lernen vorbereiten und initiieren | Kleingruppen: SuS erhalten Kärtchen mit Gottesbildern und -vorstellungen (M1, ca. 40 Stück) und reduzieren diese bis auf die fünf wichtigsten Karten. Reduzierung geschieht während der Textlesung (M1) durch die Lehrkraft. | GA Lesung | M1 (doc / pdf) |
Lernweg eröffnen und gestalten | - Schreibgespräch (M2)
Strukturierung der Ergebnisse mit Hilfe eines Tafelbildes - Textarbeit mit drei verschiedenen Texten (M3a-c)
Gegenüberstellung von Beschreibung und Deutung der Weltentstehung in den drei Texten - Filmbeitrag und Text zum Kreationismus
| Schreibgespräch Tafel EA UG EA | M2 DIN A3 (doc / pdf) M3a (doc / pdf) M3b (doc / pdf) M3c (doc / pdf) YouTube-Video/Laptop/Beamer |
Orientierung geben und erhalten | EKD-Text „2.5 Die Irrwege des Kreationismus“ | Textanalyse EA | Link zum Text |
Kompetenzen stärken und erweitern | 4 Gruppen mit Texten Hawkins, Dawkins, Küng und Theißen- Arbeitsauftrag:
Arbeiten Sie die wesentlichen Aussagen Ihres Textes heraus und fassen Sie diese auf einem Plakat zusammen. Mit dem Plakat präsentieren Sie der Klasse Ihre Ergebnisse. - Präsentation der Plakate
| Textanalyse GA Gallery-Walk | Plakate |
Lernen bilanzieren und reflektieren | Anforderungssituation: „Ihre Freundin Svenja lehnt den christlichen Glauben und damit auch die christliche Schöpfungstheorie ab. Sie begründet das damit, dass sie ihr Leben allein an nachweisbaren Fakten ausrichtet. Antworten Sie ihr schriftlich in einem Brief, in dem Sie Ihre Position mit konkreten Beispielen darstellen.“ Vorstellen der Briefe Rückmeldung der Klasse: Schlüssigkeit der Argumentation, Anregungen und Verbesserungsvorschläge | Briefe schreiben Lesung Reflexion | |
Lernwegbeschreibung
1. Stunde
Lernweg vorbereiten und initiieren
Einstieg mit M1 und M2 wurde komplett aus der LIS-Lernaufgabe 13.1 entnommen:
- Die SuS bilden Kleingruppen (max. vier Personen)
Sie erhalten Gottesbilder und -vorstellungen (ca. 40 Stück) auf einzelnen Karten (M1, doc / pdf), die auf die fünf persönlich wichtigsten Karten reduziert werden sollen. Dabei findet die Reduzierung in drei Phasen statt, die jeweils mit einer vorgelesenen Geschichte durch die Lehrkraft untermalt werden. - Lehrkraft liest den Text aus M1 (doc / pdf).
- Erläuterungen für die Lehrkraft:
Mit dieser Methode verdeutlichen sich die SuS ihre eigene Gottesvorstellung in der Diskussion mit den Gruppenmitgliedern. Damit wird das Thema der 12. Klasse (12.1 Gott in Beziehung) aufgegriffen und bietet die Grundlage für das Erreichen der Kompetenzerwartungen dieses Lernbereichs.
Für diese Methode sollten mindestens 30-45 Minuten eingeplant werden. Innerer Kern dieses Vorgehens ist die Diskussion untereinander, dem durch größere Zeitfenster Raum gegeben werden sollte. So ist es ratsam, den SuS in den einzelnen Phasen Zeitvorgaben mitzugeben, um ihnen zu signalisieren, dass sie für Diskussionen Zeit haben und nicht vorschnell antworten.
Wenn jede Gruppe am Ende fünf Gottesbilder oder -vorstellungen gefunden hat, sollte das Ergebnis im Plenum vorgestellt werden. Dabei ist es auch interessant zu wissen, wie die Entscheidungsfindung stattgefunden hat: Waren sich immer alle einig, worüber wurde viel diskutiert …
2. Stunde
Lernweg eröffnen und gestalten
- Schreibgespräch in Kleingruppen (max. 4 Personen, M2 DIN A3, doc / pdf)
Die SuS beantworten zunächst die Fragen für sich selbst an jeweils einer Ecke des Blattes. Anschließend dürfen die Aussagen und Meinungen der anderen wiederum schriftlich auf diesem Blatt kommentiert werden. Während des Schreibgesprächs wird nicht gesprochen.
Am Ende des Schreibgesprächs werden die Blätter unter den Gruppen getauscht, was Unterschiede und Gemeinsamkeiten sichtbar macht. - Unterrichtsgespräch (mögliches Tafelbild siehe unten)
Die Anfragen und Umgangsweisen, die im Schreibgespräch genannt wurden, können nun im Plenum mit Hilfe eines Tafelbildes strukturiert werden.
Ausgewählte Beispiele dieser Umgangsweisen werden dabei im Unterricht diskutiert und auf ihre Sinnhaftigkeit und Praktikabilität hin hinterfragt.
Hierbei sollte als Ergebnis die Notwendigkeit einer intensiveren Auseinandersetzung (in Form von z. B. theologischen, philosophischen und anderen Beiträgen) herausgearbeitet werden.
Mögliches Tafelbild:
Persönliche Vorstellung zur Existenz Gottes wird ... |
... unterstützt durch- Glaubensberichte und
-erfahrungen von Menschen - Komplexität der Schöpfung
- ...
| ... in Frage gestellt durch- Leid/Naturkatastrophen
- Wissenschaft/Evolution
- fehlende Beweise
- Religionsvielfalt
- ...
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Umgangsweisen mit Anlässen und Anfragen |
Spontan:- Unsicherheit
- Sturheit/Ignoranz
- Trotz
- Offene Diskussion
- Schuldzuschreibung
- ...
| Intensivere Auseinandersetzung- Suche nach Erklärungen / Beweisen / Belegen
- Bildung einer fundierten eigenen Meinung
- Eigene Meinung hinterfragen; Vergleich mit anderen Meinungen
- ...
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3. Stunde:
- Textarbeit mit drei verschiedenen Texten:
1. Erster Schöpfungsbericht mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3a, doc / pdf)
2. Zweiter Schöpfungsbericht mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3b, doc / pdf)
3. Hypothese vom Urknall mit Tabelle zur Ergebnissicherung (M3c, doc / pdf)
Die SuS erhalten einen der drei Texte zur Bearbeitung. Sie lesen, gliedern und charakterisieren ihren Text. - Plenum:
Gegenüberstellung von Beschreibung und Deutung der Weltentstehung in den drei Texten. - Lösungsvorschlag für M3a-c:
| Genesis 1,1-2,3 | Genesis 2,4-25 | Die Hypothese vom Urknall |
Gliederung / Aufbau | Sechs Tage Schema systematischer Aufbau | Aufbau: Erde Himmel Mensch Pflanzen Tiere Menschen | "Urknall" Große zeitliche Epochen Von Gaswolken bis zum Menschen |
Literarische Form | Hymnus Bekenntnis | Mythos Märchen | Beschreibung |
Entstehung der Welt, wie und wodurch | Gott erschafft die Welt und Lebewesen durch das Wort aus dem Nichts | Keine Aussage über die Erschaffung der Welt Kreatives Handeln | Durch Energie und physikalische Vorgänge |
Entstehung des Menschen, wann und wie | Am Ende der Schöpfung, Mann und Frau gemeinsam nach dem Bilde Gottes durch das Wort | Erschaffung des Mannes als erstes Lebewesen Am Ende Erschaffung der Frau aus dem Material des Mannes als ihm entsprechende Hilfe | Im Rahmen der Evolution als Abstammung vom Primaten |
Zweck des Textes | Glaubensbekenntnis in Abgrenzung zum babylonischen Schöpfungsmythos mit vielen Göttern | Schöpfungsmythos im Judentum | Naturwissenschaftliche Beschreibung der Entstehung der Welt und der Evolutionsgeschichte |
Fazit Die Schöpfungstexte der Bibel sind keine wissenschaftliche Erklärung der Entstehung der Welt. Sie setzen eine transzendente Schöpfungsmacht voraus. Sie sind Glaubenszeugnisse, die die Welt deuten. Die Hypothese vom Urknall erklärt die Entstehung der Welt mit Hilfe der Naturwissenschaften wie Physik, Chemie, Biologie, Paläontologie. Sie verzichtet auf eine transzendente Schöpfungsmacht. |
4. Stunde
Heutige Deutungen der Weltentstehung am Beispiel des „Kreationismus“
Orientierung geben und erhalten
5. Stunde
Kompetenzen stärken und erweitern
- Textarbeit in vier Gruppen zu den folgenden Texten aus dem Themenheft für den evangelischen Religionsunterricht in der Oberstufe:
Hanno Hagemann, Naturwissenschaft und Glaube, Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN 978-3-525-77663-6:
1) S. Hawkins: Weltentstehung ohne Gott, S. 35
2) R. Dawkins: Warum es mit ziemlicher Sicherheit keinen Gott gibt, S. 36f
3) H. Küng: Schöpfungsglaube im Zeitalter der Kosmologie, S. 40
4) G. Theißen: Evolution und Religion, S. 42f
Arbeitsauftrag:
Arbeiten Sie die wesentlichen Aussagen Ihres Textes heraus und fassen Sie diese auf einem Plakat zusammen. Mit dem Plakat präsentieren Sie der Klasse Ihre Ergebnisse. - Präsentation der Plakate
Lernen bilanzieren und reflektieren
Anforderungssituation (auch als Teil einer Kurzarbeit geeignet):
„Ihre Freundin Svenja lehnt den christlichen Glauben und damit auch die christliche Schöpfungstheorie ab. Sie begründet das damit, dass sie ihr Leben allein an nach-weisbaren Fakten ausrichtet. Antworten Sie ihr schriftlich in einem Brief, in dem Sie Ihre Position mit konkreten Beispielen darstellen.“
Abschluss:
Einige SuS lesen ihre Briefe vor. Die Mitschüler*innen achten auf die Schlüssigkeit der Argumentation, geben Anregungen und machen Verbesserungsvorschläge.