Hier finden Sie unsere zehnmal im Jahr erscheinenden Unterrichtsbausteine »Die Stunde des Monats« (DSDM).
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Viele moderne Menschen sehen einen Widerspruch zwischen religiösen und wissenschaftlichen Aussagen. Nicht selten wird Glauben folgendermaßen definiert: »Glauben heißt, nichts wissen.« Damit wird eine Opposition zwischen dem Glauben einerseits und der Vernunft bzw. den exakten Naturwissenschaften/der Mathematik andererseits behauptet.
Für manche ist es daher überraschend, dass Martin Luther die Vernunft lobt: »Es ist etwas Ausgemachtes, dass die Vernunft unter allen Sachen das Vornehmste und von allen Dingen dieses Lebens das Beste, ja etwas Göttliches ist.« Der Reformator schätzt die Vernunft hoch, betont aber auch ihre Grenzen: In Glaubensdingen hilft die Vernunft nicht unbedingt weiter. Deshalb lehnt er z.B. eine rationale Beschreibung des Abendmahls, so wie es die katholische Transsubstantiationslehre tut, ab.
Gottesbeweise sind Berührungspunkte zwischen Naturwissenschaft/Mathematik und Theologie. Sie haben eine lange Tradition und finden sich als kosmologische und teleologische Beweise bereits in der Antike bei Sokrates, Platon und Aristoteles. Dass es einen Gott (bzw. Götter) gibt, war bis in die Neuzeit unstrittig. Die Gottesbeweise stellen zunächst einen Versuch dar, Gottes Existenz mittels der Vernunft verständlich zu erklären.
Sonja Siegismund
Der Gottesdienst beschäftigt sich mit den verschiedenen Talenten, die die SuS besitzen und die im vergangenen Schuljahr mehr oder weniger gezeigt und belohnt werden konnten. Des Weiteren geht er dann über den unmittelbaren Schulkontext hinaus und überlegt, wie diese Talente für andere eingesetzt werden könnten, um unsere Welt ein bisschen besser zu machen. An diese Gedanken anknüpfen könnte dann im September der Schuljahresanfangsgottesdienst.
Nicole Mattner
Da bereits in der DSDM 09/23 ausführlich die Anordnung der einzelnen Themenbereiche in der 11. Jahrgangsstufe dargestellt und begründet sowie erste inhaltliche Schwerpunktsetzungen und Fragestellungen zu den einzelnen Themenbereichen aufgezeigt wurden, kann sich die „Begründung“ an dieser Stelle auf die vorliegende Lernwegskizze konzentrieren.
Zitiert seien hier nur kurz – der Vollständigkeit und Korrektheit wegen – die zum Themenbereich ER 11.1 relevanten Ausführungen, auf den sich die Lernwegskizze bezieht, sowie daran anschließend konkrete Erläuterungen zum Entwurf. So ist zu ER 11.1 festzuhalten:
Ausgestattet mit den (biblischen, reformatorischen, philosophischen und humanwissen-schaftlichen) Grundlagen aus ER 11.3 und ER 11.2 sind die SuS nun in der Lage, sich mit „alten und neuen Herausforderungen“, die ein Nebeneinander von „Glaube und Vernunft“ mit sich bringt, zu befassen, und somit im Themenbereich 11.1 angekommen. Darin werden sie den Begriff der „Mündigkeit“ aus verschiedenen Perspektiven – darunter der Kants und ihrer eigenen – näher beleuchten sowie deren Chancen und Grenzen für ihr eigenes Handeln in ihrer Lebenssituation reflektieren. Der Bedeutung der sie nun bald selbst betreffenden Volljährigkeit sowie ihrer eigenen Positionierung vor dem vielfältigen Angebot von Lebensentwürfen kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Im nächsten Schritt nähern sie sich dem Begriff der „Vernunft“ und damit verbunden wesentlichen Aspekten der Aufklärung (Primat der Vernunft und Empirie, Fortschrittsoptimismus, positives Menschenbild, kritische Überprüfung überkommener Autoritäten/Denkmodellen und Glaubensüberzeugungen) an und erarbeiten sich an Beispielen Versuche der zeitgenössischen Theologie, diese Herausforderungen für den Glauben aufzunehmen. Auch an dieser Stelle würde sich – im Sinne des curricularen Lernens und der Kompetenzorientierung – ein Rückbezug auf Luthers Schrift- und Freiheitsverständnis insbesondere unter dem Fokus der „neuen Mündigkeit“, die er dem einzelnen Gläubigen einräumt, anbieten. Dieser Rückgriff könnte gleichzeitig als Überleitung genutzt werden, da sich die SuS im Anschluss mit verschiedenen Ansätzen hinsichtlich des Vernunftbegriffs aus Literatur, Film, bildender Kunst oder Philosophie kritisch vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen aus ihrem Alltag auseinandersetzen und sich einen theologischen Entwurf, der Glaube und Vernunft konstruktiv aufeinander bezieht, erschließen. Abgerundet wird der Themenbereich durch eine vielschichtige Verhältnisbestimmung von Glaube und Naturwissenschaften anhand diverser Kriterien und unter Berücksichtigung von Kommunikationsstrategien und digitaler Kontexte im öffentlichen Diskurs.
Nicole Mattner
Der Gottesdienst beschäftigt sich mit einer Rückschau auf das vergangene Schuljahr, reflektiert dessen »Lasten« und baut aus den in diesen enthaltenen positiven Gegebenheiten ein Fundament für die anstehende Ferienzeit und das kommende Schuljahr.
Nicole Mattner
Diese 45-minütige Unterrichtsstunde ist im Lehrplan PLUS des grundlegenden Anforderungsniveaus der 12. Jahrgangsstufe zu verorten (ER 12 Lernbereich 3: „Homo faber“ – Der Mensch und seine Möglichkeiten). In diesem Themenkomplex lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Vorstellungen und Theorien zu Arbeit und Beruf kennen und setzen sich mit der gegenwärtigen Arbeitswelt auseinander. Sie nehmen ihre eigene Kreativität und Produktivität in Bezug auf den biblischen Schöpfungsglauben wahr. Des Weiteren werden sie sich der ambivalenten Bedeutung der Leistung bewusst. So werden das Erbringen von Leistung und der damit verbundene Ertrag (z. B. die Möglichkeit der freien Studienwahl durch das entsprechende Notenbild) positiv eingeschätzt, wobei der Weg zum Erfolg oft steinig ist und meist nicht von Außenstehenden wahrgenommen wird. Vor allem im Schulalltag der Oberstufe wird von den Schülerinnen und Schülern stets Leistung gefordert, sodass sie oftmals unter Druck und Stress stehen. In der 8. Klasse im Themenbereich ER 8 Lernbereich 1: „Befreit vor Gott und Mensch? – Voraussetzungen und Folgen der Reformation“ wird die Grundlage für das lutherische Berufsverständnis geschaffen. [...]
Denise Schmidtpeter und Kerstin Stockmann
Die SuS beschäftigen sich in ER 12.4 (grundlegendes Niveau) mit dem Christsein in der (heutigen) Gesellschaft. Sie begreifen sich anhand von Kriterien wie Rollen, Zugehörigkeiten und Milieus als Teil der Gesellschaft, nehmen Situationen und Phänomene in Schule, Mode, Medien und Freizeit wahr, in welchen Gesellschaft und Individuum offensichtlich oder verdeckt in Interdependenz stehen, und reflektieren die sich daraus ergebenden Konsequenzen für ihr Verständnis von Individualität und Freiheit. In einem nächsten Schritt lernen sie Theorien zum Wesen des Menschen als zoon politikon – beispielsweise aus der Antike, bei Hobbes oder Rousseau oder bei Arendt – kennen und prüfen die darin enthaltenen möglichen Spielräume für Individualität und Mündigkeit. An dieser Stelle empfiehlt es sich nun, nicht mit der Behandlung der Rolle der Kirche in der Gesellschaft fortzufahren, sondern stattdessen eine aktuelle gesellschaftliche (sozialethische) Herausforderung – wie z. B. Arbeitslosigkeit, demographischer Wandel, Migration, Fragen der Sozial-, Umwelt-, Wirtschafts- oder Friedenspolitik – für das Verhältnis von Gesellschaft und Individuum inhaltlich kritisch-reflektiert zu erschließen und unterschiedlichen Handlungsoptionen – auch aus christlicher Perspektive – zu prüfen. [...]
Zum vorliegenden Stundenentwurf ist nun Folgendes anzumerken:
Die vorliegende Lernwegskizze ist einzuordnen in die Teilaspekte „Erschließung einer aktuellen sozialethischen Fragestellung als Herausforderung für das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft, kritische Bewertung recherchierter Informationen und Reflexion unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten“ sowie „Erörterung der gewählten Problemstellung aus christlicher Perspektive unter Einbezug theologischer Modelle zur Begründung von Sozialethik“ des Lernbereichs ER 12.4 und fokussiert sich nun auf den „zivilen Ungehorsam“ am Beispiel der „letzten Generation“. [...]
Nicole Mattner
In den ersten Stunden von ER 11.2 haben sich die SuS zunächst an den Begriff der „Freiheit“ angenähert und ihre eigene (erste) Definition vorab formuliert. Diese sollte sich aber im Laufe der Beschäftigung mit den weiteren Teilaspekten des Themenbereichs noch verändern. Auf diese erste Annäherung an den Begriff folgend lernten sie verschiedene Arten (Willens- und Handlungsfreiheit) und Dimensionen (positive und negative) von „Freiheit“ kennen, illustrierten diese mit Beispielen aus ihrem Alltag, stellten sie zueinander in Beziehung, diskutierten ihre Möglichkeiten/Chancen/Grenzen und bezogen selbst kritisch Stellung zu den einzelnen Aspekten und Beispielen. Im Anschluss lernten die SuS verschiedene Auffassungen von „Freiheit“ in unterschiedlichen Genres kennen – z. B. in der Philosophie (Rousseau, Arendt) und in der Bibel (AT und NT) –, überprüften kritisch deren Transfermöglichkeit auf und Angemessenheit für ihre Gegenwart und nahmen einen reflektierten Standpunkt zu den ihnen aufgezeigten Vorstellungen ein. Im Rahmen dieser Beschäftigung vollzogen sie nach, dass der Begriff der „Freiheit“ im Laufe der Zeit vor dem Hintergrund sozialer, gesellschaftlicher, politischer und religiöser Gegebenheiten und Veränderungen einen Wandel erfährt und individuellen Pointierungen unterliegt. Sie erfuhren, dass persönliche „Freiheit“ ambivalent ist und sowohl Optionen als auch Gefahren beinhalten kann.
Die vorliegende Lernwegskizze konzentriert sich nun auf die Wiederholung des Grundwissens aus vorangehenden Jahrgangsstufen zur Reformation und ihrer Zeitgeschichte, zu Luther und dessen reformatorischen Wirkens sowie auf die Erarbeitung und Interpretation von Luthers reformatorischer Schrift „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ – falls diese nicht schon in der 8. Jahrgangsstufe thematisiert wurde – und von weiterführenden Ansätzen und Anwendungsmöglichkeiten zum Freiheitsbegriff, die Luthers Schrift aufgegriffen und weiterentwickelt haben. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich auch hier die Frage nach deren Aktualität für und Übertragbarkeit auf die Lebenswelt der SuS, die im Unterricht zu hinterfragen ist.
Nicole Mattner
Kurz vor Weihnachten ist jeder mit sich selbst beschäftigt und furchtbar im Stress.
Der vorliegende Gottesdienst lädt in dieser Hektik dazu ein, kurz inne zu halten und sich gemeinsam mit dem Stern von Bethlehem auf den Weg zu machen und wieder zu träumen ...
Da es sich um den Entwurf eines Gottesdienstes und keiner "herkömmlichen" Unterrichtsstunde handelt, sind im Folgenden die bekannten Rubriken einer "normalen" DSDM umbenannt worden und unterscheidet sich das Material von dem einer "normalen" DSDM. Es sollte aber dennoch alles sehr gut verständlich und selbsterklärend sein.
Bettina Hohenberger
Jeder Kirchentag legt besonderes Augenmerk auf eine bestimmte Auswahl an Bibeltexten, die am Kirchentag selbst im Rahmen von Bibelarbeiten, Diskussionsrunden, Gottesdiensten o. Ä. Verwendung finden. Wie grundlegende Informationen zu seinen geschichtlichen Hintergründen finden sich auch für die benannten Texte vielfältige Einbringungsmöglichkeiten im Unterricht verschiedener Jahrgangsstufen. Der vorliegende Entwurf legt besonderes Augenmerk auf die Perikope 2. Tim 4,1-5 und verarbeitet diesen Text im Rahmen eines Abiturgottesdienstes, der im Juni 2023 auch an einem Nürnberger Gymnasium gefeiert wurde und bei allen Beteiligten sehr gute Kritiken erfuhr.
Da es sich um den Entwurf eines Gottesdienstes und keiner "herkömmlichen" Unterrichtsstunde handelt, werden im Folgenden die bekannten Rubriken einer "normalen" DSDM umbenannt werden und sich das Material von dem einer "normalen" DSDM naturgemäß unterscheiden müssen. Es sollte aber dennoch alles sehr gut verständlich und selbsterklärend sein.
Nicole Mattner
Der vorliegende Unterrichtsentwurf ist Teil des zweiten Bandes der gleichnamigen Arbeitshilfe und dient als "Kostprobe". Gewählt wurde für diese aus der umfangreichen Materialsammlung bewusst ein Mainstreamthema, das für die inhaltliche Abdeckung des Lehrplans - unabhängig von individuellen Vorlieben der Lehrkraft - relevant ist.
Zuallererst der »Disclaimer«: Das Thema ist in seiner Alltagsnähe brisant, Statistiken legen nahe, dass in vielen Lerngruppen auch persönliche verletzende Erfahrungen gemacht wurden. Dieser Entwurf will einerseits Betroffene entlasten, indem explizit auch keine Erfahrungen aus zweiter Hand eingefordert werden (»Ich weiß von jemand [in unserer Klasse], der/die ...«). Dennoch soll es auch Raum für eventuellen Gesprächsbedarf geben. Es wäre jedoch vermessen, in einer Unterrichtsskizze hier über den selbstverständlichen Hinweis auf das notwendige seelsorgerliche Fingerspitzengefühl der Lehrkraft hinaus Impulse bieten zu wollen. Es gibt zum Thema Cybermobbing zahlreiche Unterrichtsmodule, Beispiele finden sich am Ende dieses Kapitels. Je nach Lerngruppe bietet es sich an, Elemente dieser Entwürfe mit dem vorliegenden zu kombinieren; etwa was unterschiedliche Formen von Cybermobbing angeht – auch können sie, wenn für eine Internetrecherche große technische Hürden bestehen, als Steinbruch für Arbeitstexte für die Gruppenarbeitsphase dienen. Die nachfolgenden Überlegungen konkretisieren die eben erarbeiteten Mechanismen an verschiedenen Beispielen. Nach dem breiten Überblick folgt eine Tiefenbohrung, bei der weiterhin versucht wird, mögliche persönliche Betroffenheiten zu minimieren. Dennoch soll auch deutlich gemacht werden, inwieweit Fragen eines christlichen Menschenbildes eine Rolle beim Agieren im Netz spielen. [...]
Johannes Rüster
Die SuS beschäftigen sich in der 11. Jahrgangsstufe mit den Themenbereichen
ER 11.1 „Glaube und Vernunft – alte und neue Herausforderungen“, ER 11.2 „Freiheit leben“, ER 11.3 „Sola scriptura!? – Zugänge zur Bibel“ sowie ER 11.4 „Zwischen Distanz und Nähe: Judentum, Christum, Islam“.
Hierbei erscheint folgende Anordnung der einzelnen Themenbereiche sinnvoll zu sein:
- ER 11.3 „Sola scriptura!? – Zugänge zur Bibel“
- ER 11.2 „Freiheit leben“
- ER 11.1 „Glaube und Vernunft – alte und neue Herausforderungen“
- ER 11.4 „Zwischen Distanz und Nähe: Judentum, Christum, Islam“.
Zum vorliegenden Stundenentwurf ist Folgendes festzuhalten:
In ER 11.3 setzen sich die SuS zunächst mit ihrem eigenen Verhältnis und ihrer eigenen Einstellung zur Bibel reflektiert auseinander und tauschen sich mit ihren Mitschüler*innen über deren entsprechende Sichtweisen aus. Im Anschluss beschäftigen sie sich hinsichtlich des Aufbaus/Inhalts und ihrer Deutung mit einer für die Gesamtheit der Bibel bedeutsame Schrift bzw. Erzähltradition und interpretieren diese gemäß der historisch-kritischen Exegese. Es versteht sich von selbst, dass im Vorfeld die zentralen Fragestellungen sowie das Anliegen und die Reichweite der benannten Methode im Unterricht zu behandeln sind. Darauf kontrastieren sie die Methode der historisch-kritischen Exegese mit weiteren Lesarten der Bibel – wie z. B. psychologisch, befreiungstheologisch, feministisch – und prüfen an einem Textbeispiel aus der gewählten Bibeltradition die Reichweite und Grenzen unterschiedlicher Methoden und Lesarten. In der Folgestunde nehmen sie die Bedeutung der Wirkungsgeschichte für das Verständnis biblischer Texte wahr und vergleichen und deuten Umsetzungsbeispiele des gewählten Textes aus den Genres Kunst, Literatur oder Medien. Zum Abschluss der Themeneinheit erarbeiten sie sich das evangelische Schriftverständnis und setzen es vergleichend in Beziehung zu dem Verständnis einer anderen Tradition. [...]
Nicole Mattner
Kirchenaustritte, Pluralismus auf allen Ebenen, Privatisierung und subjektiver Individualismus sind im gesamteuropäischen Raum beobachtbare Phänomene. Trotz dieser hohen Säkularisierungstendenz wird Religion in Deutschland nicht tabuisiert. Seriöse Tageszeitungen, renommierte Zeitschriften, der öffentlich-rechtliche Rundfunk und das Internet, thematisieren immer wieder Ereignisse aus dem christlichen Leben sowie Ereignisse, die in einem Zusammenhang mit anderen Religionen stehen. Das öffentliche Interesse an Themen rund um Kirche, Glaube und Religion ist nach wie vor groß. Einerseits im positiven Sinne wie z. B. mit der Forderung nach Werten, andererseits in der Verlautbarung von Kritik und Provokation, beispielweise durch die Missbrauchsskandale. [...]
Der Anteil der muslimischen Religionsangehörigen an der deutschen Gesamtbevölkerung beträgt ca. 6,5 %. In der Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Moscheebau in Deutschland sollen die SchülerInnen mit der Bedeutung von interreligiösem Dialog, Offenheit, Toleranz sowie gegenseitiger Wertschätzung und Achtung der Menschen anderen Glaubens sensibilisiert werden. Das Zollen von Respekt in der Begegnung und im Gespräch mit Muslimen sowie die Frage nach gelungener Integration kann anhand dieses kontroversen Gesprächsthemas eingeübt werden. Selbstverständlich ist auch eine kritische Diskussion, inwiefern der Grat zu einer, das christliche Selbstverständnis unseres Staates tangierenden, Grenzüberschreitung sehr schmal ist, möglich. [...]
Insgesamt ist es ratsam, das Thema an das Ende der Lehrplaneinheit 7.3 Islam zu setzen, da die SchülerInnen so bereits Hintergrundwissen erworben haben.
Marina Hörmann
In der sechsten Jahrgangsstufe beschäftigen sich die SchülerInnen in drei von fünf Lernbereichen mit dem Thema »Jesus« und beleuchten dieses aus verschiedenen Perspektiven und unter verschiedenen Fragestellungen. Haben sie sich in Lernbereich 2 mit den geographischen, politischen und sozialen Lebensbedingungen und Verhältnissen zur Zeit Jesu auseinandergesetzt, verschiedene Gruppen des Judentums sowie deren Überzeugungen kennengelernt, einen Einblick in wichtige Elemente jüdischen Glaubens und Lebens erhalten sowie ein Beispiel für jüdisches Leben der Gegenwart thematisiert, werden sie nun in Lernbereich 3 ihren Blick auf Jesu Botschaft und Leben richten und sich auf die Verkündigung des Gottesreiches konzentrieren. Darin werden die SchülerInnen die Evangelien als Glaubenszeugnisse wahrnehmen, sich mit ausgesuchten Gleichnissen und Wundergeschichten als Illustration von Jesu Botschaft vom anbrechenden Reich Gottes beschäftigen, unterschiedliche Reaktionen auf Jesus seitens unterschiedlicher Personengruppen kennen und bewerten lernen, Zusammenhänge von Passion und Ostern mit Jesu Botschaft herstellen können, den zweiten Artikel des Apostolischen Glaubensbekenntnisses auswendig lernen und interpretieren sowie die Hoheitstitel Jesu als bekenntnishafte Aussagen über Jesus verstehen lernen.
Der Stundenentwurf »Es ist höchste Zeit« bezieht sich auf eine Perikope (Mk 1,14-15), die den Beginn des Wirkens Jesu in Galiläa beschreibt und sich nach »Jesu Taufe und Versuchung« und vor der »Berufung der ersten Jünger« bei Markus findet. Sie kann als Auftakt für das Wirken Jesu verstanden werden: »Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.« (Mk 1,15) [...]
Nicole Mattner
Der Lehrplan für Evangelische Religionslehre sieht im Lernbereich 6.5 u. a. vor, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler über Situationen austauschen, in denen sie sich fremd fühlen oder als fremd wahrgenommen werden. Damit zusammenhängende Gefühle wie »Unsicherheit, Angst, Faszination« werden explizit als Inhalte genannt. Aufgrund der Möglichkeit, diese Emotionen spielerisch selbst zu erfahren, bietet sich das Rollenspiel als Einstieg in den Lehrplanbereich an. Die SchülerInnen werden für das Thema »Fremdsein« sensibilisiert.
Sicherlich kann der Lehrplan auch mit Hilfe der üblichen Schulbücher oder Materialien gut erfüllt werden. Was mit diesem Rollenspiel aber zusätzlich erreicht wird, ist, dass Emotionen wie Unsicherheit, Aggression, Frustration oder das Gefühl einer vermeintlichen Überlegenheit hervorgerufen und damit unmittelbar erfahren werden. Die Schülerinnen und Schüler lernen also nicht nur theoretisch, wie es sich wohl anfühlt, fremd in einer neuen Kultur zu sein – sie nehmen unmittelbar wahr, wie es ihnen emotional geht, wenn sie aus einer Gruppe (Kultur) in eine andere wechseln und die Regeln, die sie bisher wie selbstverständlich befolgt hatten, plötzlich nicht mehr gelten – wenn sie in ihrer neuen Umgebung nicht mehr die gleichen Erfolge haben wie bisher – oder wenn sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern auf einmal sogar als komisch oder dumm angesehen werden. Die direkte Erfahrung dieser Situation und der damit zusammenhängenden Gefühle ist einerseits sehr eindrücklich; andererseits verlangt sie aber auch nach einer Auflösung, die durch eine gemeinsam erarbeitete Tafelanschrift o. Ä. gesichert wird.
Rainer Seifferth
Die Idee für diesen Gottesdienst und sein Motto entstammt der ganz konkreten Beobachtung der Situation der SchülerInnen nach dem Abschluss der Abiturprüfungen. Groß war das verständliche Bedürfnis, das Erreichte zu feiern und natürlich schlug der/die eine oder andere SchülerIn dabei auch ein wenig über die Strenge. Anspiel, Erzähltext (in Anlehnung an 2 Sam 6) und Ansprache greifen hierbei verschiedenste Gründe dafür auf, am Ende der Schulzeit »durchzudrehen« und versuchen zugleich der Ambivalenz des »Durchdrehens« nachzuspüren.
Thomas Ermann und Christoph Lange
In der sechsten Jahrgangsstufe beschäftigen sich die SchülerInnen schwerpunktmäßig mit dem Thema »Jesus« und beleuchten dieses aus verschiedenen Perspektiven und unter verschiedenen Fragestellungen. Haben sie sich in Lernbereich 2 mit den geographischen, politischen und sozialen Lebensbedingungen und Verhältnissen zur Zeit Jesu auseinandergesetzt, verschiedene jüdische Gruppen des Judentums seiner Zeit sowie deren Überzeugungen kennengelernt, einen Einblick in wichtige Elemente jüdischen Glaubens und Lebens erhalten sowie ein Beispiel für jüdisches Leben der Gegenwart thematisiert, werden sie nun in Lernbereich 3 ihren Blick auf Jesu Botschaft und Leben richten und sich auf die Verkündigung des Gottesreiches konzentrieren. [...]
Der Unterrichtsentwurf »Die Zeit wird kommen« ist einer Bibelstelle (Lk 17, 20-25) nachempfunden, in der Jesus von den Pharisäern gefragt wird, wann das Reich Gottes eintreten werde. Er antwortet: »Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.« und ermahnt dann seine Jünger, in der Situation des Wartens, nicht falschen Propheten nachzulaufen, sondern auf den Tag des Menschensohns geduldig zu warten. Dabei kündigt er ihnen dessen kommende Leiden an, die u.a. darauf beruhen, dass Menschen die Wahl haben, die Botschaft vom Reich Gottes anzunehmen oder abzulehnen. So reagieren sie unterschiedlich auf Jesu Verkündigung. Diese verschiedenen Reaktionen – insbesondere die Kritikpunkte diverser Gruppen an Jesus – sollen in dieser Einheit thematisiert und Jesu Reaktion darauf aufgezeigt und erläutert werden. Das soll als Vorbereitung auf und Ausgangspunkt für die sich anschließende Passionsgeschichte dienen, die konkret das Leiden des Menschensohns vor Augen führt, den Zusammenhang von Passion und Ostern mit Jesu Botschaft vom Reich Gottes aufzeigt – z. B. anhand Jesu Leiden und Sterben als Konsequenz seiner Botschaft – sowie die Auferstehung als Durchsetzung der (gewaltlosen) Liebe Gottes und als Bestätigung der Botschaft Jesu und seines Vertrauens auf Gott verdeutlichen. Trotz aller Leiden wird die Zeit kommen.
Nicole Mattner
Fasten ist wieder in! Laut einer Umfrage, die die DAK zusammen mit dem Forsa-Institut im Jahr 2021 durchgeführt hat, geben 70% der Befragten in Bayern an, dass sie in der Fastenzeit bewusst auf etwas Gewohntes verzichten. Das entspricht einem Anstieg um 25% in den letzten zehn Jahren. Bei einer solchen Zahl liegt es nahe, dass auch die SchülerInnen das Phänomen Fasten kennen. Dass Fasten aber mehr ist als Verzichten auf Gewohntes, das soll mit vorliegender Stunde erarbeitet werden. Dabei steht die jährliche Fastenaktion der EKD »7 Wochen Ohne« im Fokus, die mit ansprechend aufbereiteten Plakataktionen und Begleitmaterial für die Passionszeit eine »Einladung zum Fasten im Kopf« ausspricht, die eben mehr erreichen will, als (nur) Verzicht, nämlich »sieben Wochen lang die Routine des Alltags hinterfragen, eine neue Perspektive einnehmen, entdecken, worauf es ankommt im Leben.«
Im Rahmen des Lehrplanthemas ER 6.4 lernen die SchülerInnen den Aufbau des Kirchenjahres kennen, beschäftigen sich mit einzelnen Festen und deren Traditionen und deuten Feste etwa als »bewusste Pause, als Unterbrechung des Alltags, als Abstandnehmen« – hier in Bezug auf die Fastenzeit. In einer Vorstunde sollten – etwa mithilfe des Infotextes aus dem Schulbuch Ortswechsel+6, Seite 130 – Grundlagen der Fastentradition in der Passionszeit geklärt worden sein und damit bereits eine Verortung im christlichen Kirchenjahr stattgefunden haben.
Miriam Schoeller
Der Gottesdienst versucht die Schülerinnen und Schüler nicht nur kognitiv, sondern auch emotional in dieses Lichtgeschehen hineinzuziehen. Basierend auf einer Hirtenerzählung, welche Personen zum Sprechen bringt, denen die Dunkelheit der Welt vertraut ist, können alle Beteiligten im Gottesdienst sich in einer Sprechmotette von der Dunkelheit ins Licht bewegen.
Insgesamt wird eine klassische Struktur geboten, in der eine Schülerbeteiligung, mit überschaubarem Aufwand in der Vorweihnachtszeit, gut möglich ist.
Bettina Hohenberger
Ohne das Böse scheinen wir – zumindest in der Popkultur – nicht mehr auszukommen. Kein Kinofilm, kein Netflix-Abend wäre ohne einen Schurken denkbar, der die Kräfte des Guten herausfordert und damit den Helden überhaupt erst die Möglichkeit bietet, ihr Heldentum unter Beweis zu stellen. Dabei begnügen sich die Drehbuchautoren längst nicht mehr damit, ihren Bösewicht einfach »nur« böse sein zu lassen, sondern geben seinem Handeln eine komplexe Motivation, die oft genug die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen lässt. Diese neuen Bösen sind oft auch Gescheiterte, Ängstliche und sogar solche, die sich auf dem Weg des Guten glauben,[1] immer aber irgendwie anders und, manchmal mehr noch als die Helden selbst, außergewöhnlich. In dieser Hinsicht hat das Böse in unserer Alltagskultur, insbesondere bei den Jugendlichen, durchaus Konjunktur und bietet einen reizvollen Aufhänger, um über Fragen der Ethik und des Handelns ins Gespräch zu kommen.
Der vorliegende Unterrichtsentwurf nutzt diese Faszination, die von den Bösewichtern der Popkultur ausgeht, um die Schüler an die Idee des ganz anderen, viel gewöhnlicheren und unscheinbaren Bösen heranzuführen, das die jüdische Philosophin Hannah Arendt als »banal« bezeichnet hat.
Dr. Michael Hopf
Die Frage „Wie frei sind wir?“ ist jedes Mal spannend. Dieser Stundenentwurf, der für eine Doppelstunde konzipiert ist, setzt bei der Wahrnehmung an. Er zeigt, dass unsere Wahrnehmung niemals völlig »frei« ist, sondern von verschiedenen Filtern gesteuert wird, was sowohl positive wie auch negative Folgen haben kann.
Das Kippbild als Einstiegsimpuls stimmt die SchülerInnen auf das Stundenthema ein, indem es deutlich macht, dass allein der Kontext die Wahrnehmung beeinflusst. Im Zentrum der Lernwegskizze steht dann der Podcast von Raphael Smarzoch. Ausgangspunkt des vielschichtigen Beitrages im »Deutschlandfunk Kultur« ist die kontroverse Diskussion um Filterblasen im Internet. Im weiteren Verlauf geht er auf die Funktion der menschlichen Wahrnehmung im Allgemeinen ein und endet mit Überlegungen zu einer digitalen Diskursethik. [...]
Sonja Siegismund
Jede Schülerin und jeder Schüler kennt das zwiespältige Montagsgefühl. Wieder eine neue Woche in der Schule! Dabei können Freude oder Frust vorherrschen, manchmal beides gleichzeitig.
Das ist schon immer so gewesen, aber in der DDR hat es sehr spezielle Montagsgefühle gegeben, denen sich diese Stunde des Monats widmen möchte. Es geht nicht vordergründig um die Vermittlung von historischen Fakten, sondern um die Wahrnehmung der Gefühlslage von Christen in der DDR, die erst ängstlich waren, sich dann aber oppositionell engagierten und somit tatkräftig die friedliche Revolution herbeiführten. Die Einzigartigkeit dieser Vorgänge und der friedliche Verlauf sind nur verständlich, wenn man Einzelfälle genauer betrachtet. Aus diesem Grund werden zwei verschiedene Szenarien, die sich immer montags in der DDR abspielten, im Mittelpunkt stehen.
Der Unterrichtsentwurf ist v. a. für den Lernbereich 4 »In Verantwortung vor Gott« in der 9. Jahrgangsstufe gedacht: »Die SchülerInnen erläutern die Rolle der Kirche in der DDR und reflektieren verschiedene Wege von Christen in der DDR, sich für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen.« Inhaltlich wird die Rolle der Christen und der Kirche in der DDR beleuchtet und ihr Beitrag zur Wiedervereinigung thematisiert. Darüber hinaus kann der Stundenentwurf auch in der 11. Jahrgangsstufe eingesetzt werden. Es ergeben sich Anknüpfungspunkte an den Lehrplanbereich 2 »Freiheit leben«. Mit Hilfe der historischen Quellen lassen sich »Gefährdungen und Ambivalenzen von Freiheit« an einem konkreten Beispiel zeigen.
Dr. Katrin Kunert
Der LehrplanPLUS für das neunjährige Gymnasium in Bayern sieht im Lernbereich 10.4 »Mitten im Tod: das Leben« eine Auseinandersetzung der SchülerInnen mit der Thematik des Todes sowie der christlichen Auferstehungshoffnung vor.
Der vorliegende Unterrichtsentwurf greift genau dies auf, verbindet das christliche Verständnis von Tod und Auferstehung mit der Trauer als prozesshaftem Geschehen und schafft einen Übergang in die digitale Zeit. Gemäß der gymnasialen Bildung ist es vorgesehen, im Unterricht den SchülerInnen nicht nur Wissen und Können zu vermitteln, sondern diese in ihrer Suche nach Sinn und Orientierung zu begleiten und dabei auch die religiösen Dimensionen des menschlichen Lebens einzubeziehen.
Der Wandel der christlichen Bestattungskultur soll in zwei Schritten betrachtet werden. In einem ersten Schritt wird die Entwicklung der christlichen Bestattungsarten Erdbestattung und Feuerbestattung in den Blick genommen. Die Erarbeitung des bisherigen kontinuierlichen Wandels dient als Grundlage dafür, die SchülerInnen in einem zweiten Schritt für die Entwicklung der gegenwärtigen Situation zu sensibilisieren, die von den digitalen Medien stark geprägt ist. [...]
Anna-Lena Kempf
Ankerpunkt dieses Gottesdienstentwurfes ist die allseits bekannte »Powerbank« als Symbol für eine möglichst überall verfügbare Ladestation bzw. Energiereserve. Geläufig ist sie natürlich vor allem als mobiler Retter für den fast leeren Smartphoneakku, aber auch unser eigener Akku braucht immer wieder etwas, woraus er Energie ziehen kann, um sich wieder aufladen zu können, so dass wir wieder einsatzbereit sind.
Dem vorliegenden Entwurf liegt eine ganz klassische Struktur zu Grunde, die mit vergleichsweise wenig Personal auskommt und daher auch mit überschaubarem Aufwand am Ende des Schuljahres realisiert werden kann. [...]
Katrin Dumann, Susanne Heimberger und Alexander Seidel mit Christoph Lange
Der vorliegende Stundenentwurf umfasst zwei Unterrichtsstunden. In der ersten Stunde setzt er sich am historischen Fall der Kreuzzüge mit der Konstruktion solcher Selbst- und Fremdbilder auseinander und führt vor Augen, wozu Bilder in diesem dunklen Kapitel der Begegnung von Christentum und Islam geführt haben. Die SchülerInnen untersuchen an Materialien aus Vergangenheit und Gegenwart, wie in Texten und Bildern Identitäten konstruiert und wie mithilfe dieser Konstruktionen wiederum Taten, Gewalttaten in diesem Fall, begründet werden. In diesem Zusammenhang interessieren die Kreuzzüge nicht so sehr als historische Ereignisse, sondern vielmehr als eine Phase intensiver Zuschreibungen und Identitätskonstruktionen, die bis in gegenwärtige Konflikte hinein fortwirken und sich unter veränderten Vorzeichen wiederholen. [...]
Der zweite Teil des Stundenentwurfs nutzt das Beispiel der Kreuzzüge, um in eine andere Richtung weiterzufragen: Was steckt in unserer christl. Tradition, das einen aus heutiger Sicht so unverständlichen Ausbruch von Gewalt überhaupt möglich gemacht hat? Muss man mit den Bildern der Kreuzzüge im Kopf nicht John Lennon recht geben, wenn er in seinem Lied »Imagine« von einer friedlichen Welt ohne Religionen träumt? [...]
Dr. Michael Hopf
Der Film spielt in einem fiktiven Gymnasium einer beliebigen deutschen Großstadt um 2008. Sein Alter wird vor allem dadurch deutlich, dass die verwendeten Handys keine Smartphones sind und per SMS kommuniziert wird, statt per Messenger. Aber die dargestellten Personen wirken authentisch – und so können sich auch unsere Schüler gut mit den Charakteren des Films identifizieren – eine Grundvoraussetzung dafür, dass Die Welle sinnvoll im Unterricht einsetzbar ist.
Es ist zweckmäßig, wenn vor der Unterrichtseinheit zu Die Welle die »Aspekte der Vorgeschichte nach 1918« aus dem LB 9.4 bereits besprochen sind. Nur so können die Schüler den Film mit den geschichtlichen Ereignissen in Beziehung setzen. Mir erscheint dabei das Bild »Großstadt« (1927/28) von Otto Dix als Hinführung besonders gut einsetzbar [...]
Der Film kann samt Begleitmaterial bei der EMZ bestellt werden (Verleihnummer: DV01441).
Rainer Seifferth
Obwohl »Mitten unter euch« - Jesu Botschaft und Leben mit 16 Stunden die größte Lehrplaneinheit der 6. Jahrgangsstufe ist, erscheint es oft schwierig, alle wichtigen Aspekte im vorgeschlagenen Zeitrahmen unterzubringen. Die Lesespurgeschichte kann am Ende der Einheit zum Leben Jesu eingesetzt werden. Sie fasst die Ereignisse vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung kompakt zusammen und gibt den SchülerInnen innerhalb von 1-2 Unterrichtsstunden einen guten Überblick über die biblischen Geschichten und historischen Ereignisse.
Der fiktive Reporter Niko Neugierig unternimmt eine Zeitreise und berichtet live aus Jerusalem. Somit wird einerseits Nähe zum Geschehen hergestellt, andererseits aber auch Distanz gewahrt, weil der Reporter immer wieder auf seine journalistische Arbeit verweist und über die Ereignisse reflektiert. Die Kommentare Nikos sollen die SchülerInnen zum Nachdenken ermuntern und eröffnen die Möglichkeit, sich nach Bearbeitung der Lesespurgeschichte kontrovers über die Passion zu unterhalten. Gleichzeitig liefert der fiktive Journalist auch immer wieder Wort- und Sacherklärungen sowie Erläuterungen zum historischen Hintergrund. So wird die biblische Geschichte mit Erkenntnissen aus der historischen Forschung in Beziehung gesetzt.
Die Lesespurgeschichte orientiert sich u.a. in Hinblick auf die Chronologie am Lukasevangelium. Die kursiv gedruckten Textpassagen sind wörtlich aus der Bibel entnommen und entsprechen dem Text der »Gute Nachricht Bibel«.
Sonja Siegismund
Wie bringt man SchülerInnen dazu, sich mit für die christliche Botschaft wichtigen Themen wie Liebe und Vergebung auseinanderzusetzen?
Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten: Texte, Geschichten, Bildimpulse, Filme etc. Eine weitere Möglichkeit soll im folgenden Unterrichtsentwurf vorgestellt werden.
Michael Baumann
Im letzten Jahr hat Corona die Gesellschaft ausgebremst und zu einer Entschleunigung gezwungen. Natürlich freuen wir uns, dass wir heuer wieder annähernd normal durch die Vorweihnachtszeit gehen, Freunde und Verwandte treffen, nach Geschenken stöbern oder Weihnachtsmärkte besuchen können. Gleichzeitig gibt es jedoch auch wieder eine Flut an Terminen, sodass im Advent häufig gerade keine Zeit bleibt, um sich in Ruhe auf das Weihnachtsfest vorzubereiten. Der Gottesdienstentwurf nimmt dieses altbekannte Problem auf und macht es zum zentralen Thema. Die Aktion nach der Predigt ist als eine Art Achtsamkeitsübung gedacht. Die SchülerInnen sollen überlegen, was ihnen hilft, die Adventszeit bewusster zu erleben und selbst zur Ruhe zu kommen.
Allerdings zeigen die steigenden Coronazahlen auch, dass diese Normalität fragil ist. Nicht an allen Schulen wird ein Weihnachtsgottesdienst in größerem Rahmen möglich sein. Insofern bietet der Gottesdienstentwurf auch die Möglichkeit einzelne Bausteine (besonders M1, M4, M5) für eine Andacht in kleinerem Rahmen herauszugreifen.
Sonja Siegismund
Als »Point-and-Click-Adventure« werden Computerspiele bezeichnet, bei denen der Benutzer durch das Deuten auf bestimmte Bereiche einer grafischen Bedienoberfläche und das Klicken eine vordefinierte Aktion auslöst. »Martin Luther auf der Spur« macht bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, auf der mithilfe von Rätseln und einer motivierenden Hintergrund-geschichte das Wirken Martin Luthers spielerisch erkundet werden kann. Mit den fiktiven Charakteren Klara und Simon entdecken die SchülerInnen Luthers Werdegang an unterschiedlichen historischen Stationen. Dabei bietet sich immer wieder die Gelegenheit, die Auswirkungen der Reformation, ihre Anliegen sowie ihre Auswirkungen zu thematisieren.
Das Spiel verbindet laut Angabe des didaktischen Begleitheftes »die Vermittlung historisch und theologisch relevanter Kompetenzen und Inhalte mit dem Anliegen der Medienbildung. […] Bei der anschließenden Besprechung des Spiels bietet sich die Möglichkeit, sowohl die inhaltlichen Entscheidungen der Schülerinnen und Schüler als auch die Nutzung digitaler Medien im Bildungskontext zu reflektieren. […] Auf diese Weise stellt Martin Luther auf der Spur ein konkretes Beispiel für digitale Bildung im Kontext von Schule dar: Die Schülerinnen und Schüler lernen mit Medien, sie lernen über Medien und sie üben einen konstruktiv-kritischen Umgang mit Medien ein.
In diesem Zusammenhang ist der Einsatz als Vertiefung des LB 8.1 »Befreit von Gott und Mensch? – Voraussetzungen und Folgen der Reformation« denkbar.
Christiane Krämer
Mit Recht gilt die Reformation als erstes Ereignis der Neuzeit, das seinen Erfolg zu großen Teilen der geschickten Nutzung neuer Medien zu verdanken hat. [...]
Der vorliegende Unterrichtsentwurf, der idealiter für eine Doppelstunde konzipiert ist, widmet sich den bildlichen Medien, die aus der Reformation überhaupt erst ein vielschichtiges »Medienereignis« werden ließen [,,,]. Diese Schwerpunktsetzung auf die bildlichen Medien scheint vor allem aus zwei Gründen vielversprechend zu sein. Einerseits lässt sich dadurch eine Brücke zur Lebenswelt heutiger Jugendlicher schlagen, die viel mehr als frühere Generationen von Bildmedien geprägt sind. Andererseits werden mit der vorliegenden Auswahl reformatorischer Bildmedien alle sechs Inhaltsbereiche des Lernbereichs 8.1 (G9-Lehrplan) (nochmals) aufgegriffen und unter einem veränderten Blickwinkel vertieft und weitergeführt.
Christopher Diez
Gerade in einer Zeit, in der das Schlagwort »Fake News« in aller Munde ist, lohnt es sich, mit unseren SchülerInnen auch darüber zu reden, inwiefern biblische Texte wahr sind. Nicht selten kommt es vor, dass sie den Wahrheitsgehalt der Bibel aus unterschiedlichsten Gründen anzweifeln. Eines der Argumente, die in diesem Zusammenhang immer wieder zu hören sind, ist, dass Aussagen der Evangelien ja gar nicht wahr seien, sie seien ja nur abgeschrieben. Eine Verteidigung gegen dieses Argument, das sich ja zum Teil auf historische Fakten berufen kann, war für mich im Unterricht immer recht mühsam. Deswegen habe ich beschlossen, den Spieß umzudrehen und die SchülerInnen Argumente dafür finden zu lassen, dass die Tatsache, dass ein Text oder ein Teil eines Textes abgeschrieben ist, nichts darüber aussagt, ob sein Inhalt wahr oder unwahr ist.
Rainer Seifferth
Sowohl im Religionsunterricht als auch im Gottesdienst spielt das gesprochene Wort in der Regel eine zentrale Rolle. Angeregt von Erfahrungen auf dem Kirchentag 2019 entstand bei der Planung des Anfangsgottesdienstes des Schuljahres 2019/2020 die Idee, einen Gottesdienst zu gestalten, der weitestgehend auf gesprochenes Wort verzichtet. Die logische Konsequenz dieser Idee war, den Schwerpunkt auf Pantomime, die Projektion von Bildern sowie aussagekräftige Lieder zu legen, die geeignet waren, die Aussageintention des Gottesdienstes mitzutragen.
Christoph Lange
Ein toter Junge am Strand, ein nacktes kleines Mädchen, das um Hilfe schreit, ein anderes, halb verhungert, sitzt zusammengekrümmt im Sand. Diese Bilder sind zweifelsohne eine Zumutung für den Betrachter, da sie uns schonungslos mit dem Leid unschuldiger Kinder konfrontieren. Werden wir dadurch Voyeure des Grauens oder müssen wir die Opfer von Gewalt sehen, damit Flucht, Krieg, Armut und Hungersnot ein Gesicht bekommen? Ist es moralisch vertretbar, solche brutalen Fotos zu veröffentlichen und damit die Opfer vor einer breiten Öffentlichkeit auszustellen?
Im folgenden Lernweg zum Thema »Macht der Bilder« sollen unter anderem solche medienethischen Fragestellungen diskutiert werden. Im Rahmen des Lernplankapitels »11.1. Wahrheit und Wirklichkeit« gehen die Schülerinnen und Schüler der Frage nach der medialen Konstruktion von Wirklichkeit und der Wirkung von Medieninhalten nach.
Anca Paar
Die Auswirkungen der Pandemie bekommt jedes Kind zu spüren und das Thema der kindlichen Resilienz erlangt eine besondere Bedeutung. Entwicklungspsychologisch ist es ein wichtiger Schritt, dass die Schülerinnen und Schüler sich langfristig aus der Rolle des Objekts (»Wieso macht Gott so etwas (mit mir)?«) und von der von Angst gestärkten Passivität (»Ich weiß nicht weiter«) hin zur Rolle des Subjekts mit dem Gefühl der Handlungsfähigkeit bewegen. Dieser Lernweg wagt mithilfe der zeitlosen Geschichte und den einzigartigen Zeichnungen vom Fisch »Swimmy« von Leo Lionni einen Versuch, die Bedeutung des Gottvertrauens bzw. der drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung als Resilienzfaktoren zu thematisieren.
Jule Steinhaus
Der Blick in den Abgrund und die damit einhergehende Lust am Schaudern haben den Menschen schon immer fasziniert. Ebenso gehört zur Frage nach dem Sinn menschlicher Existenz immer auch die Überlegung, wie denn alles enden wird.
Der Lernweg zur »Eschatologie« für die 12. Jahrgangsstufe nimmt den Spielfilm »These final hours« als Ausgangspunkt. Dieser stellt angesichts einer globalen Katastrophe durch einen Meteoriteneinschlag, der das Ende der Menschheit bedeutet, die Frage: »Wie würdest du deine letzten Stunden verbringen?« Er verbindet somit, durchaus typisch, das nahende Ende mit Überlegungen zu Implikationen für die Gegenwart.
Christoph Lange
Wie bringt man SchülerInnen dazu, sich mit für die christliche Botschaft wichtigen Themen wie Liebe und Vergebung auseinanderzusetzen? Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten: Texte, Geschichten, Bildimpulse, Filme etc. ...
Jürgen Belz und Carina Harbeuther
Im Zusammenhang mit dem Gedenken an Dietrich Bonhoeffers 75. Todestag soll der hier vorgestellte Lernweg mit dem »Historiolog« eine neue Methode zur Behandlung kirchengeschichtlicher Themen im Religionsunterricht vorstellen.
Der Lernweg ist anschlussfähig an den Lernbereich 9.5 »Kirche und Staat – gestern und heute« im aktuell gültigen Lehrplan für das G8 sowie – mit Blick auf den neuen Lehrplan im G9 – an den Lernbereich »In Verantwortung vor Gott – das Verhältnis von Kirche und Staat«.
Susanne Styrsky
An vielen Schulen sind sie Tradition: Sie heißen »Frühschicht«, »Stille Pause im Advent« oder einfach nur »Adventsandachten« und ziehen Schülerinnen und Schüler aus den unterschiedlichsten Jahrgangsstufen an. Mal mit, mal ohne Kekse und Kinderpunsch, wechseln sich Kolleginnen und Kollegen in ökumenischer Verbundenheit dabei ab, ein spirituelles Angebot in der Adventszeit zu gestalten und den christlichen Glauben in einer sonst häufig wenig besinnlichen Zeit ins rechte Licht zu rücken.
In diesem Jahr ist auch das nicht möglich – und es fehlt uns jetzt schon! Den Gedanken der »Digitalen Schulandacht« aufgreifend haben wir vier »Digitale Schulandachten« mit christlichen Impulsen und Gedanken zu diesem ganz besonderen Advent zusammengestellt und in bewährter Weise mit Bildern, Gebeten und Tipps zur Gestaltung der Adventszeit zusammengestellt – vielleicht ist sogar die eine oder andere Geschenkidee darunter. Die Idee stammt ursprünglich von Quirin Gruber, Schultheologe an der Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg, Susanne Kleinöder-Strobel, Friederike Gosdzinski und Carina Wacker haben ebenso je einer der Andachten verfasst.
Die Andachten eignen sich zur digitalen Distribution über schuleigenen Kommunikationswege, aber auch zum Aushang im Klassenzimmer oder zum gemeinsamen Lesen im Religionsunterricht. Sie ersetzen die lebendige Gemeinschaft einer analogen Andacht nicht, aber sie sind da. Und vielleicht liegt in diesem Advent auch eine ...
Susanne Kleinöder-Strobel, Friederike Gosdzinski, CarinaWacker und Quirin Gruber
Am Beispiel Gen 11,1-9 hat Sonja Siegismund einen Lernweg zum Thema »Woher kommt das Böse? – Anfragen an die Bibel« zusammengestellt, der die Neugier der Schülerinnen und Schüler in den Vordergrund stellt und mithilfe einer kollaborativen Internetrecherche zu einer Gesamtdeutung anleiten soll.
Sonja Siegismund
Medienerziehung ist zu Recht eines der zentralen Anliegen aktueller Bildungskonzepte, haben doch gerade in diesem Bereich in den letzten Jahren ganz erhebliche Entwicklungen stattgefunden und damit Bildungsbedürfnisse bei Lehrer*innen wie Schüler*innen entstehen lassen.
Die Schüler*innen sollen dabei zu Folgendem befähigt werden »Sie analysieren und bewerten Vorzüge und Gefahren von Medien und nutzen diese bewusst und reflektiert für private und schulische Zwecke. Insbesondere wägen sie kriteriengeleitet ihren Umgang mit sozialen Netzwerken ab.«
Johannes Rüster
Die vorliegende »Die Stunde des Monats« von Miriam Reimann liefert anhand des Jugendbuches »Stell dir vor, er wäre hier …« der dänischen Schriftstellerin Janne Teller einen schülernahen und motivierenden Beitrag zum Thema »Gerechtigkeit und Friede in der einen Welt«, der auch jetzt bereits in Jahrgangsstufe 10 am Ende des Themenbereichs »Tun und Lassen« eingesetzt werden kann.
Miriam Reimann
Diese Absschlussandacht ist bewusst sehr schlicht gehalten, mit vertrauten Liedvorschlägen, kurzen Texten und wenigen Sprechern.
Smartphone und Internet sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Das Fach Religionslehre kann in diesem Kontext seinen ganz eigenen Beitrag leisten, indem es die Frage nach grundsätzlichen Werten stellt, die im Umgang mit der Digitalität gelten sollen und die Kinder und Jugendlichen zur Reflexion darüber anregt, welches Verhalten angemessen ist bzw. wo unangemessenes Verhalten beginnt. Der vorliegende Entwurf greift bereits existierende Materialien auf und kombiniert diese in einer Form, die es ermöglichen sollte, im Rahmen einer Doppelstunde zumindest grundlegende Fragen mit den Schüler*innen zu behandeln.
»Die Wirklichkeit der Kunst beginnt in den Augen des Betrachters und erlangt Kraft durch Fantasie, Erfindungsgabe und Konfrontation.« Keith Haring, 1984
Der amerikanische Künstler Keith Haring gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Pop-Art der 1980er Jahre. In Cartoon-Manier interagieren die Figuren auf seinen Bildern nicht nur miteinander, sondern vor allem mit dem Betrachter. Die einfachen Formen erzeugen unmittelbare Assoziationen und eröffnen einen vielfältigen Deutungsspielraum. Dadurch eignen sich diese Werke als Zugang zu zum bisherigen Lehrplanbereich Ev 8.2 »Leben in vielfältigen Familienformen«. Im neuen LehrplanPLUS ist diese Einheit durchaus auch mit einer 6. Jahrgangsstufe in Zusammenhang mit dem Lernbereich ER 6.1 »In Beziehung« denkbar.
Um Ihnen zumindest an dieser Stelle die Arbeit etwas zu erleichtern, haben wir von der GPM eine Reihe von Materialien und Unterrichtsvorschlägen eingesammelt, die – von Praktikern für Praktiker – unter den Bedingungen, unter denen Unterricht in den kommenden Wochen stattfinden wird, hilfreich sind.
Trotz seines Alters ist der Film »Das Leben des Brian« von Monty Python aus dem Jahr 1979 immer noch vielen Schülern*innen bekannt.
Aufgrund des ganz eigenen Humors der britischen Komikergruppe erfreut sich der Film nach wie vor großer Beliebtheit. Allerdings neigen Jugendliche erfahrungsgemäß dazu, sich über die humoristischen Aspekte zu amüsieren, ohne dabei stärker auf den Inhalt zu achten. Um die Schüler*innen zu einer intensiven und kreativen sachlichen Auseinandersetzung mit dem Film anzuregen, bietet sich die Portfolioarbeit an.
Er kann im Medienportal der Evangelischen und Katholischen Medienzentralen kostenlos heruntergeladen werden (https://www.medienzentralen.de).
Menschenwürde kann als das erste und wichtigste Kennzeichen des Menschseins gesehen werden.
Entsprechend geht es didaktisch in der Stunde darum, dass die Schülerinnen und Schüler dem Thema ganzheitlich begegnen. Dazu sollen vor allem durch Erleben, Aushandeln und Reflektieren Prozesse entstehen und gefördert werden, die am Ende weniger zu Wissensanreicherung als mehr zu Erkenntnissen und Sensibilisierung führen sollen.
Geht es darum, Schüler*innen die Unterschiede zwischen verschiedenen Formen ethischen Argumentierens nahezubringen, ist das sog. »Trolley-Problem« der Klassiker schlechthin. So gut dieses fiktive Dilemma auch dafür geeignet sein mag, grundsätzliche Argumentationsweisen herauszuarbeiten, so wenig wirklichkeitsnah ist es letztlich und zeigt zudem in den verschiedenen Fortführungen, die es zu dieser Dilemma-Geschichte gibt, eine Tendenz ins Absurde. Insofern ist man als Religionslehrkraft stets auf der Suche nach geeigneten Dilemmata, die im Unterricht der Illustration zunächst rein abstrakter Erwägungen dienen können.
Die vorgeschlagenen Andachten können – je nach Länge der Gebete, Liedstrophen, Kanons – mit ihrem etwa fünf- bis siebenminütigen Impulsteil sehr gut als »Frühschichten« genutzt werden, aber auch als adventliche Stundeneröffnungen oder »Stille Pausen«.
Mit den drei vorgeschlagenen Andachten kann in der Rhythmisierung der Adventszeit das sukzessive Auf-Weihnachten-Zugehen gestaltet und nachvollzogen werden. Ausgehend von Matthäus 2 und der meditativen Beschäftigung mit den Gaben der Heiligen Drei Könige wollen die Adventsandachten die Schülerinnen und Schüler zum Innehalten und zum Nachdenken hinführen. Im sensomotorischen Wahrnehmen der Gaben, die die Heiligen Drei Könige dem neugeborenen Messias überbringen, sollen die Schülerinnen und Schüler sich bewusst werden, was wohl ihre eigenen »Gaben« wären, die vielleicht in der Vorweihnachtszeit von besonderer Bedeutung sein könnten.
Das Grundprinzip sola scriptura ist sowohl im G8-Lehrplan als auch im LehrplanPLUS zunächst im Rahmen des Lernbereichs zur Reformation (Jahrgangsstufe 8) zu finden. Die Schüler*innen sollen laut G8-Lehrplan ein Verständnis für Grundanliegen evangelischen Glaubens und Lebens entwickeln, wobei im Zusammenhang mit dem protestantischen Freiheitsverständnis die Orientierung ,allein an der Schrift‘ in den Blick kommt.
Im LehrplanPLUS wird ergänzend zu den inhaltlichen Aspekten der vier Exklusivpartikel deren Relevanz für das Leben der Schüler*innen hervorgehoben. Der Unterrichtsentwurf richtet sich an eben dieser Schülerwirklichkeit aus, behält gleichzeitig aber ebenso dogmatische Grundansichten im Auge.
Mit dem Themenbereich »Tun und Lassen« erschließen sich die Schüler*innen in der 10. Jahrgangsstufe zum ersten Mal auf einem abstrakteren Niveau ein moralisches Problemfeld und werden befähigt, ethisch zu argumentieren und einen moralisch begründeten Standpunkt einzunehmen. Dabei ist der Schwerpunkt auf den Themenbereich »Wahrheit und Lüge« oder »Eigentum« zu legen – beides Themenbereiche, die vergleichsweise konkret in der Alltagswelt der Schüler*innen verankert werden können.
Durch den vorgestellten Schuljahresabschlussgottesdienst werden die SuS und das Kollegium ermutigt, die Auszeit, welche die anstehenden Schulferien bieten, als Zeit der Ruhe und des Abstandes vom Alltag, als Zeit der Begegnung zwischen Menschen, aber auch zwischen Mensch und Gott, wahrzunehmen und zu gestalten.
»Als digital native […] wird eine Person der gesellschaftlichen Generation bezeichnet, die in der digitalen Welt aufgewachsen ist.« So definiert die allseits bekannte Homepage »Wikipedia« den Begriff des »digital native«, der in den letzten Jahren einen gewissen Hype in der didaktischen Fachliteratur erlebte. Doch wie hilfreich dieser Begriff in der pädagogischen Auseinandersetzung mit der Schülerwirklichkeit ist, bleibt durchaus fraglich.
Ja, Schülerinnen und Schüler von heute sind – meistens noch im Gegensatz zur Lehrkraft, dem »digital immigrant« – mit digitalen Technologien von Kindesbeinen an aufgewachsen. Doch einen pädagogischen Mehrwert hat diese Bezeichnung daher noch nicht. Ganz im Gegenteil ist im Unterricht immer wieder zu beobachten, dass Kinder und Jugendliche vielleicht schneller mit einer Bedienoberfläche zurechtkommen, aber – wie früher eben auch schon – sich mit der Funktionsweise von Medien nicht wirklich auseinandersetzen und sie oft gar nicht erst kritisch hinterfragen. Genau hier soll dieser Baustein ansetzen und den Gebrauch von Online-Enzyklopädien, besonders von Wikipedia, zum interaktiven Unterrichtsgegenstand machen.
Wie kann das Ganze nun für den RU gewinnbringend genutzt werden? ...
Der ökumenische Abiturgottesdienst dient dem Innehalten, dem Rückblick und dem Blick nach vorne, wobei die jungen Menschen ihren Weg nicht ohne den Segen Gottes gehen sollen. Die Feier begleitet die jungen Menschen beim Übergang von der Schulzeit, der Kinder- und Jugendphase, in den neuen Lebensabschnitt des Studiums oder des Berufslebens – und dient somit auch als Ritus des Übergangs. Die Andacht soll den Abiturientinnen und Abiturienten die Möglichkeit geben, noch einmal darauf zurück zu blicken, welch weiten Weg sie durch Kindergarten- und Schuljahre gegangen sind, einen Weg, auf dem manche Steine lagen, auf dem die jungen Menschen aber auch Unterstützung und Begleitung erfahren und auf dem sie das Rüstzeug – sowohl in Form fächerübergreifender Kompetenzen als auch in Form kultureller und ethischer Grundlagen – für ihr zukünftiges Leben mitgekommen haben.
»Wünsch dir was!« Diesen Satz hört wohl jeder gerne. Wir alle haben Wünsche und hoffen, dass sie in Erfüllung gehen. Doch leider erfüllen sich nicht immer alle Wünsche, sodass manche nur in einer illusorischen Wunschwelt wahr werden können. In einer derartigen Wunschwelt leben – nach Ludwig Feuerbach – die Menschen, wenn sie an Gott glauben.
Im »alten« Lehrplan sowie im LehrplanPLUS beschäftigen sich die Schüler*innen der Jahrgangsstufe elf mit der Religionskritik Feuerbachs in Bezug auf die Frage nach Gott. Nachdem sie sich mit verschiedenen Bildern von Gott auseinandergesetzt und auch die Theodizee-Frage kennengelernt haben, erfolgt durch das Beispiel Feuerbachs die Begegnung mit atheistischen Vorstellungen.
Meditationen sind populär wie nie zuvor. Der Stundenentwurf »Chill mal« ermöglicht es, Entschleunigung tatsächlich im Unterricht zu praktizieren und mit den thematischen Aspekten Schöpfung und Zeit zu verknüpfen. Erfahrungsgemäß kommen Meditationen bei Schüler*innen aller Jahrgangsstufen gut an. Dieser Unterrichtsentwurf enthält je eine Fantasiereise für die 5. und eine für die 8. Klasse.
Die Texte der Fantasiereisen bieten die Möglichkeit, den Inhalt der im Lehrplan (Lehrplan G8 und LehrplanPLUS) genannten Bibelstelle Gen 1 zu vertiefen und mit der Meditation eine aktuell sehr beliebte religiöse Darstellungsform und Erlebnisweise kennenzulernen.
Im LehrplanPLUS ist kulturelle Bildung als schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel explizit ausgewiesen. Zugänge zu Kunst und Kultur sollen eröffnet werden, differenziertes ästhetisches Wahrnehmen sollen die Schüler*innen als Bereicherung des eigenen Lebens erfahren. Durch ihre Deutungsoffenheit lassen sich die Fünftklässler bereitwillig auf die Tischbildnisse von Andreas Kuhnlein ein.
https://www.lehrplanplus.bayern.de/uebergreifende-ziele/textabsatz/24781
Ein Gottesdienst im Advent mit den »üblichen Verdächtigen« – kann so eine Veranstaltung die Besucher mitreißen? Ja, das kann sie, wenn sich die Genannten ganz anders verhalten, als erwartet. Im folgenden Modell ist die Welt zunächst gar nicht heil, über die kleinen Schwierigkeiten des Alltags, über die Reiseroute, über ganz Grundsätzliches gerät man sich in die Haare – und merkt dann im Licht des Sterns von Bethlehem, dass es auch anders geht […]
Unser Universum ist 13,7 Milliarden Jahre alt – die Zahl kommt leicht über die Lippen und sieht auf dem Papier auch relativ unspektakulär aus. Schreibt man die Nullen aus, wirkt ihre Dimension schon ein wenig anders: 13.700.000.000 Jahre. Und spätestens wenn der Punkt erreicht ist, an dem Schüler*innen dazu angehalten sind, eine Vorstellung davon zu gewinnen, über welche Zeiträume mit dem Blick auf die Erdgeschichte oder gar die des Kosmos gesprochen wird, ergibt sich das Problem, dass einer solchen Zahl jegliche Anschaulichkeit oder Begreifbarkeit fehlt.
Ein Klassiker, Schüler*innen solche Zeiträume zu veranschaulichen, ist die sogenannte »Geologische Uhr«, die wesentliche Ereignisse der Erdgeschichte auf einen Zeitraum von 12 Stunden abbildet (hierbei entspricht eine Stunde ca. 375 Mio. Jahren). Dieser Entwurf möchte eine weitere Möglichkeit aufzeigen, wie man Schüler*innen die zeitlichen Dimensionen erdgeschichtlicher Ereignisse »begreifbar« machen kann.
Sowohl der aktuelle Lehrplan für das G8 als auch der kommende LehrplanPLUS sehen für die Jahrgangsstufe 8 die Auseinandersetzung mit einer naturwissenschaftlichen Theorie zur Weltentstehung vor. [...]
Alle Jahre wieder steht Halloween vor der Tür – und eine tatsächlich alle überzeugende Art und Weise, wie mit diesem Phänomen umzugehen ist, scheint nicht wirklich in Sicht. Eine strikte Ablehnung von allem, was mit Halloween zu tun hat, wird zwar von einigen gefordert und praktiziert (in Ausnahmefällen werden auch schon mal Kinder unter Androhung von Gewalt vom Grundstück verjagt), erscheint aber für den Schulalltag weder akzeptabel noch durchführbar. Auch Ignorieren oder unkritisches Mitmachen ist wohl kaum wünschenswert.
Sachinformationen und eine kritische Begleitung der Schüler*innen, die vermutlich in unterschiedlichem Maß an entsprechenden Bräuchen teilhaben, scheinen dagegen die beste Alternative zu sein, Gute und auch humorvolle erste Anregungen dazu finden sich z.B. auf den Seiten www.reformationstag.de (verantwortlich: EKD) oder www.lutherbonbon.de (verantwortlich: Nordelbische Landeskirche). [...]
Die SchülerInnen »erklären in Ansätzen die Bedeutung von religiösen Ausdrucksformen für das Leben vor Ort [und] erläutern die Bedeutung ausgewählter Symbole und Zeichen im Kontext des christlichen Glaubens« (ER 5.5), sie »zeigen, wie Glaube in Architektur ausgedrückt wird« (ER 7.1): Das sind Kompetenzerwartungen, die es nach dem LehrplanPLUS umzusetzen gilt , zugehörige Inhalte sind z. B. »Spuren und Ausdrucksformen von Glaube und Religion […] in Architektur, im sozialen Leben« (5.5) oder »Gestaltung von Kirchen in unterschiedlichen Epochen« (7.1).
Bislang spielt die Kenntnis anderer Konfessionen im evangelischen RU eine relativ geringe Rolle. Trotz der Kooperationsthemen im G8-Lehrplan sind die Kenntnisse der evangelischen Schüler*innen vom Katholizismus häufig ebenso gering wie die der katholischen vom Protestantismus. Wenn sich nun, im Gefolge weiterhin zunehmender Migration, die Anzahl der orthodoxen Christen in Deutschland schlagartig vermehrt (nur um ein Beispiel zu nennen: Die Zahl der Rumänen in Deutschland belief sich 2007 auf weit unter 100.000 Personen, 2016 hingegen auf mehr als eine halbe Million[1]) ist es umso notwendiger, sich mit diesem Sachverhalt auseinanderzusetzen.
Hierfür finden sich im Lehrplan deutliche Anhaltspunkte. So wäre ein Anknüpfungspunkt im Lehrplan für die Jahrgangsstufe 5 im Lernbereich 5 »Spuren des Glaubens«, genauer in der christlichen Symbolsprache und der Architektur einer Kirche zu finden. Insbesondere eignet sich diese »Stunde des Monats« jedoch für die 7. Jahrgangsstufe, in der sie an den Themenbereich ER 7.1 »Grundlage und Gestaltung der Kirche« anschließen kann, vor allem unter dem Gesichtspunkt der Bildsprache von Kirchenräumen in der Ostkirche. [...]
Anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2018 ließen sich viele Aspekte aus der Welt des Sports und des Fußballs für den Religionsunterricht gewinnbringend aufgreifen oder auch kritisch hinterfragend thematisieren. Im begrenzten Rahmen der Stunde des Monats erscheint die Konzentration auf wenige Teilaspekte sinnvoll.
Die Rolle des Spiels für das religiöse Lernen und Erleben wurde im Protestantismus traditionell – anders als etwa in der katholischen Praxis der Mysterien- und Passionsspiele – vernachlässigt. Die Teilnehmer oder Besucher des Spiels bleiben nicht nur Zuschauer, sondern partizipieren selbst an der Handlung. Dies trifft für den Besucher eines Fußballspiels in der Stadionarena ebenso zu wie für den (katholischen) Gottesdienstbesucher. [...]
In der Adoleszenz, insbesondere im Prozess der Pubertät, nehmen Jugendliche ihre eigene Rolle und die Rolle der Eltern und Geschwister im Familiensystem zunehmend bewusst reflektiert und häufig auch kritisch wahr. Sie hinterfragen vorgegebene Verhaltens- und Rollenmuster in der Familie und erproben neue Verhaltensvarianten.
Die SchülerInnen sollen wissen, dass sie den von ihnen erstellten Erziehungsratgeber anschließend ins Gespräch mit ihren eigenen Eltern einbringen sollen. Für die Gestaltung sollte genügend Zeit veranschlagt werden. Die Vorstellung der individuellen Erziehungsratgeber und Rückmeldungen der Eltern durch die SchülerInnen im abschließenden Plenum erfolgt selbstverständlich freiwillig, um z.B. SchülerInnen in aktuell oder dauerhaft schwierigen häuslichen Situationen nicht zu kompromittieren.
Die ökumenische Abiturandacht dient dem Innehalten, dem Rück- und dem Ausblick. Sie begleitet die jungen Menschen beim Übergang von der Schulzeit in die neue Lebensphase des Studiums oder des Berufslebens und dient somit auch als Passageritus.
Die Methode, eine Lesekiste zu gestalten, wird schon seit Langem im Lektüreunterricht eingesetzt und kann auch auf biblische Texte angewendet werden. Sie bietet sich v.a. für den Einsatz in der Unterstufe an, weil sie eine spielerische Auseinandersetzung mit den Inhalten ermöglicht. In diesem Fall soll die Lesekiste dazu genutzt werden, die Davidgeschichten in der 5. Jahrgangsstufe in Form eines Gruppenpuzzles zu erarbeiten und dabei die Rolle Gottes als Wegbegleiter in den Blick zu nehmen.
Die alljährliche wiederkehrende Suche nach vorweihnachtlichen Religionsstunden stellt die Lehrkraft vor gewisse Herausforderungen: Weihnachten ist zwar für die SchülerInnen als Familienfest von großer Bedeutung, die christliche Dimension tritt dahinter allerdings oft deutlich zurück; dazu kommt, dass die Motivation vieler Bräuche diese Bezüge oft eher verschattet.
Anstatt den Ursprüngen unserer eigenen Weihnachtsbräuche nachzugehen, will dieser Unterrichtsentwurf den Blick auf die Südhalbkugel richten. Im Mittelpunkt stehen weihnachtliche Bräuche und Lieder aus Australien und Neuseeland, zwei Ländern, deren geographische Lage in spannungsvollem Verhältnis zur europäischen Ursprungskultur der Bevölkerungsmehrheit steht: In welchen Bildern wird die Geburt Christi gefeiert, wenn Weihnachten in den Hochsommer fällt und damit die vertraute Wintermetaphorik wegfällt?
In dieser Verfremdung lässt sich erkennen, wie universell sich die These vom Weihnachtsfest als »Katalysator für sich wandelnde Bedürfnisse« (Matthias Morgenroth) bestätigen lässt – was wiederum in mehrfacher Hinsicht anschlussfähig an den gymnasialen Lehrplan ist:
Weihnachten ist, im G8-Lehrplan wie im LehrplanPLUS, zunächst Thema der 6. Klasse. Im Rahmen der Betrachtung des Festkreises des Kirchenjahres werden sicherlich die meisten KollegInnen die Feste jeweils kurz vor dem jeweiligen Datum thematisieren.
Die aktuell zu beobachtenden Veränderungen der globalen Verhältnisse schüren apokalyptische Ängste: Flucht- und Migrationsbewegungen lassen die Frage aufkommen, wie lange Europa dies ökonomisch und gesellschaftlich noch bewältigen kann, bevor die Systeme kollabieren.
Das Material ist explizit für die 12. Klasse angelegt, da die SchülerInnen an dieser Stelle kurz vor dem einschneidenden Ereignis des Schulabschlusses stehen, der für manche von ihnen tatsächlich apokalyptische Züge tragen mag, und zugleich wichtige Entscheidungen über ihre persönliche Zukunft zu treffen haben. Als sinnvolle Vorarbeit und Einstieg in die Portfolioarbeit im RU sei auf den Portfolio-Entwurf von Vera Utzschneider für die 10. Jahrgangsstufe zum Themenbereich »Tod und Leben« im gelben GPM-Jahresband 2013 (»Religionspädagogische Brockensammlung« Nr.390) verwiesen.