Die zweite Konfi-Studie wurde in drei Befragungszeitpunkten durchgeführt: im Herbst 2012 (t1), wenige Wochen vor dem Konfirmationsfest 2013 (t2) und zwei Jahre danach (2015). Durch diesen dritten Befragungszeitpunkt (t3) unterscheidet sich diese Befragung von der ersten Studie: 2007/2008 gab es lediglich die Befragungen t1 und t2, an denen jeweils mehr als 10.000 Konfis und etwa 1.500 Mitarbeitende sowie knapp 5.800 Eltern teilnahmen.
Durchgeführt wurden beide Studien von Mitarbeitenden der Uni Tübingen. Vor der eigentlichen Befragung bildete die Firma GESIS jeweils aus den landeskirchlichen Strukturdaten aller Kirchengemeinden Cluster (z. B. Großstadt, Diaspora, Land ...) und wählte aus diesen spezifizierten Gemeindegruppen per Zufallsgenerator eine der Größe der Landeskirche entsprechende Anzahl aus. Damit sind beide Studien (für t1 und t2) auch für die jeweiligen Landeskirchen repräsentativ.
Ein Fokus der zweiten Studie lag von vorneherein - neben dem Interesse an Vergleichen zur ersten - bei Fragen zur Nachhaltigkeit der Konfi-Arbeit. Deshalb wurden hier Items aufgenommen, die genauer auf (mögliches) ehrenamtliches Engagement und den Übergang in die Jugendarbeit zielten. Durch den 3. Befragungszeitpunkt war eine Längsschnittstudie möglich. Allerdings reagierten zwei Jahre nach ihrem Konfirmationsfest nur relativ wenige der bei t1 und t2 beteiligten ca. 10.000 Konfis. Die letztlich nur knapp 2.000 verwertbaren Fragebögen sind deshalb nicht repräsentativ, weil sie von Jugendlichen stammen, die sich - hinsichtlich Herkunft, Ausbildungsziel und Kirchlichkeit - deutlich vom Durchschnitt der in t1 und t2 befragten Konfis unterscheiden.
Die Gesamtdauer der Konfi-Zeit in Bayern liegt in den letzten Jahren konstant bei etwas über 12 Monaten (EKD-Durchschnitt: 15,4). Während sich eine bay. Konfi-Gruppe 2007 noch durchschnittlich 30-mal getroffen hat, fanden 2012 durchschnittlich nur noch etwas mehr als 23 Treffen statt. Die „normalen Unterrichtsstunden“ (á 60 Min. ohne Aktionen, Freizeiten etc.) gingen von 34,3 auf 23,4 zurück. Außergewöhnlich stark angestiegen sind die durchschnittlichen Praktika-Stunden: von 3,1 auf 5,9 (EKD-Durchschnitt: 2,3 bzw. 3,0). Die Anzahl der Freizeit-Tage ist insgesamt leicht rückläufig (EKD-Durchschnitt: 3,3 bzw. 2.9). In Bayern liegt sie bei 2,7 bzw. 2,6.
Die Konfis mussten 2012 weniger Gottesdienste besuchen als fünf Jahre davor:
Der Anteil der Gemeinden, in denen nicht-getaufte Jugendliche erst bei der Konfirmationsfeier getauft werden, steigt nach den beiden Konfi-Studien von 9% (2007) auf 23% (2012). Im gleichen Zeitraum sinkt der Anteil der Gemeinden, die 1-4 Wochen vor der Konfirmationsfeier taufen von 47 auf 35%. Im EKD-Durchschnitt (2012) finden die Konfirmanden-Taufen zu 32% bei der Konfirmationsfeier und zu 23% 1-4 Wochen davor statt.
Während bei der ersten Studie nur 26% der Hauptverantwortlichen angeben, dass die Konfis von Anfang an beim Abendmahl teilnehmen, sind es fünf Jahre später schon 48%. Trotzdem bedeutet auch 2012 noch in jeder fünften Gemeinde die Konfirmationsfeier die erste Teilnahme am Abendmahl. Fünf Jahre vorher war dies noch in jeder vierten Gemeinde so geregelt.
Für die Jugendlichen gibt es ein ganzes Motivbündel:
Hinsichtlich der Ziele liegt die tendenzielle Zustimmung (Werte 5 - 7) zu den verschiedenen Items relativ nahe beieinander:
Auf den Seiten der Uni Tübingen finden Sie alle erforderlichen Materialien (sowie den Link zum Download eines kostenlosen Statistikprogramms.
Jugendliche und junge Erwachsene zählen zu den am stärksten engagierten Gruppen in der Gesellschaft. Dabei spiel die Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche eine wichtige Rolle.
Die Zufriendenheit mit der Konfi-Zeit ist mit entscheidend für den längerfristigen Kontakt zur Kirche.
Eine gute Konfirmandenzeit und Kontakte danach senken die Wahrscheinlichkeit eines späteren Kirchenaustritt.