Unterrichtsentwürfe

Konfessionell-kooperatives Unterrichtsmodell zu den Lernbereichen

12.1 Ehe und Gesellschaft (Kath. Lehrplan)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...

  • reflektieren ihre Vorstellungen von einer gelingenden Beziehung …
  • vergleichen die Grundgedanken des katholischen Eheverständnisses mit ihren Wünschen und Vorstellungen für das Zusammenleben.
  • begreifen die Wesensmerkmale des Sakraments der Ehe und prüfen deren Relevanz für den persönlichen Bereich …

12.2 Partnerschaft und Familie (Evang. Lehrplan)

Kompetenzerwartungen

Die Schülerinnen und Schüler ...  

  • reflektieren eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Ideale von Partnerschaft … und bringen diese zum Ausdruck.
  • erläutern Grundzüge des evangelischen Eheverständnisses sowie die evangelische und „ökumenische“ (gemischt-konfessionelle) Form der Trauung. 

Lernweg im Überblick

PhaseInhaltMethodeMedien
Lernen vorbereiten und initiierenTeamteaching
Videoclip „Die Maus über die Liebe“
EA: Gestaltung eines Kunstwerkes aus Lego zu einem Aspekt von Liebe aus dem Film.  
GA: Betrachtung der Kunstwerke und Formulierung von Gedanken und Fragen zum Thema Liebe.
Vorstellung und Visualisierung der Ergebnisse.
EA
GA / Trios
Plenum
Videoclip (YouTube) / Laptop / Beamer
Legosteine (M1 SuS, pdf)
Moderationskarten
Pinnwand (M2 SuS, pdf)
Lernweg eröffnen und gestaltenKonfessionelle Gruppe
Fallgeschichte
  • Ideensammlung auf Moderationskarten
  • Häufigkeit der Nennung notieren
  • Moderationskarten in Umzugsgruppe an Kooperationsgruppe weiterreichen
  • Vergleich der eigenen Ergebnisse mit denen der anderen Gruppe

Gemischtkonfessionelle Gruppe
Fortsetzung der Fallgeschichte

  • Pro und contra „Eheschließung (Standesamt) und kirchliche Trauung“

GA / Placemat
UG

Ampeldiskussion

Umzugskiste
Moderationskarten
Ergebnisse (M3 SuS, pdf)

PP (M4, ppt / pdf),
Beamer, Laptop

Orientierung geben und erhaltenKonfessionelle Gruppe
  • Internetrecherche bzw. Arbeitsblätter (M5/M6) zum Eheverständnis der eigenen Konfession
Ergebnissicherung im Plenum

PA / Internetrecherche

Plenum / UG

Kath. Eheverständnis
(M5, doc / pdf)
Evang. Eheverständnis
(M6, doc / pdf)
Kompetenzen stärken und erweiternTeamteaching
  • SuS erklären sich gegenseitig das Eheverständnis ihrer Konfession und visualisieren Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
  • SuS tauschen sich über das eigene Eheverständnis aus und reflektieren, ob sich dieses im Laufe des Unterrichts verändert hat.

Visueller Impuls: Abstimmung im Bundestag zur „Ehe für alle“
Schreibgespräch an 4 Gruppentischen zur „Ehe für alle“

GA

Schreibgespräch

Notizzettel

M5 und M6

Youtube

Lernen bilanzieren und reflektierenFeedbackbogenEA

Lernwegbeschreibung

Lernen vorbereiten und initiieren

1. Unterrichtsstunde: Teamteaching
(1 große Gruppe, 2 Lehrkräfte)

Einstieg:
Videoclip „Die Maus über die Liebe“ (YouTube)

Arbeitsauftrag (EA):
Du bist durch den Videoclip vielen unterschiedlichen Aspekten von Liebe begegnet. Was hat dich dabei persönlich besonders angesprochen? An welchen Satz oder an welches Wort, an welche Aussage oder Vorstellung erinnerst du dich vor allem? Gestalte mit den vorhandenen Legosteinen ein Kunstwerk zu diesem Aspekt des Films bzw. zu einem der Sätze.

SuS gestalten mit Legosteinen (M1 SuS, pdf)

Arbeitsauftrag nach der Fertigstellung der Kunstwerke (Trios):
Bildet jetzt Dreiergruppen, in denen ihr zunächst die Kunstwerke der anderen wahrnehmt. Konzentriert euch dabei immer auf ein Kunstwerk nach dem anderen. Geht jeweils wie folgt vor: Die Künstlerin / der Künstler hört zunächst von den anderen beiden, was sie in dem Kunstwerk sehen. Seid in euren Aussagen bitte wertschätzend und zugleich ehrlich. Danach äußert sich die Künstlerin / der Künstler selbst über das Gehörte und ihr/sein Werk. Nachdem ihr so alle drei Kunstwerke besprochen habt, nehmt euch Zeit und formuliert einen oder zwei wichtige Gedanken bzw. Fragen aus eurem Gespräch auf Moderationskarten.

Vorstellung und Visualisierung der Ergebnisse. (M2 SuS, pdf)

Lernweg eröffnen und gestalten

2. Unterrichtsstunde: Konfessionelle Gruppen
(Jede Lehrkraft mit ihrer Gruppe)

L bringt eine Umzugskiste mit und beginnt mit einer kurzen Fallgeschichte:

Kai und Lisa lieben sich und wollen nun endlich auch zusammenziehen. Sie packen ihre Möbel und Haushaltsgegenstände. Was brauchen sie über diese Dinge hinaus, damit es ihnen in der Beziehung gut geht?

Platzdeckchen (Placemat)
SuS notieren ihre Ideen zunächst auf ihrem Teil des Platzdeckchens. Die Gedanken, die sie alle gemeinsam für wichtig halten, werden anschließend auf den Moderationskarten notiert, die in der Mitte des Platzdeckchens liegen.

Nach der Gruppenphase werden alle Moderationskarten in die Umzugskiste geworfen.

Die SuS ziehen nun abwechselnd Moderationskarten aus der Umzugskiste und sortieren sie nach Häufigkeit der Nennung. Zum Schluss wird die Häufigkeit der Nennung auf eine der Moderationskarten mit diesem Begriff geschrieben und wieder in die Umzugskiste geworfen. Die Umzugskisten der beiden Gruppen werden nun getauscht und die eigenen Ergebnisse mit denen der anderen Gruppe verglichen (M3 SuS, pdf).

3. Unterrichtsstunde: Gemischtkonfessionelle Gruppen
(Zwei Gruppen mit je einer Lehrkraft; zur Motivation für die Aufteilung in gemischtkonfessionelle Gruppen können Süßigkeiten zur Gruppenbildung benutzt werden)

Fortsetzung der Fallgeschichte:
Inzwischen haben viele Freunde von Kai und Lisa geheiratet. Auch die beiden machen sich ihre Gedanken.

Pro und contra „Eheschließung (Standesamt) und kirchliche Trauung“

Ampeldiskussion:
Für jede(n) SuS wird ein Satz Kärtchen vorbereitet (eine rote, gelbe und grüne Karte).

Ablauf der Diskussion:

  1. L verteilt an die SuS je einen Satz Kärtchen und erklärt die Bedeutung:
    rot = Das sehe ich anders!
    gelb = Ich kann mich nicht entscheiden!
    grün = Ich stimme zu!
  2. L blendet die erste Impulsaussage ein (M4 PP, ppt / pdf).
    Die SuS beziehen dazu mit ihren Karten Stellung.
  3. Die SuS erhalten Zeit, um das Abstimmungsergebnis wahrzunehmen.
    Sie können zu dem Ergebnis Stellung beziehen und/oder andere SuS nach den Gründen für ihre Entscheidung fragen.
  4. Es folgt die nächste Impulsaussage.

Am Ende der Ampeldiskussion empfiehlt es sich, Methode und Diskussion kurz zu reflektieren.
Als Abschluss werden die SuS aufgefordert, ein persönliches Statement zur kirchlichen Trauung abzugeben.

Orientierung geben und erhalten

4. Unterrichtsstunde: Konfessionelle Gruppen
(Jede Lehrkraft mit ihrer Gruppe)

Evangelische Seiten zur Internetrecherche:

Katholische Seiten zur Internetrecherche:

Internetrecherche zum Eheverständnis der eigenen Konfession (PA) bzw.
Arbeitsblatt zum Eheverständnis der eigenen Konfession (M5 (doc / pdf) bzw. M6 (doc / pdf))

Folgende Fragen sollen dabei beantwortet werden:

  1. Welche Bedeutung hat die standesamtliche Trauung?
  2. Worum geht es bei einer evangelischen bzw. katholischen Trauung?
  3. Welche Gründe gibt es, dass man nicht kirchlich heiraten darf?
  4. Unter welchen Bedingungen ist eine konfessionsverbindende Ehe möglich?

Ergebnissicherung im Plenum

Kompetenzen stärken und erweitern

5. Unterrichtsstunde: Teamteaching
(1 große Gruppe, 2 Lehrkräfte, die Kleingruppen müssen annähernd paritätisch mit evang. und kath. SuS besetzt sein. Gruppenbildung z. B. mit „Obstkarten“ – Download unter http://www.wolfram-thom.de/lfb-material.htm)

Beide Gruppen bringen das in der letzten Stunde erhaltene AB (M5 bzw. M6) mit.

In Kleingruppen erklären sich die SuS gegenseitig das jeweilige Eheverständnis. Gemeinsamkeiten und Unterschiede des kath. und evang. Eheverständnisses werden mittels einer Tabelle visualisiert.
Dabei können die Erarbeitungsfragen der letzten Stunde als Raster dienen:

  1. Welche Bedeutung hat die standesamtliche Trauung?
  2. Worum geht es bei einer evangelischen bzw. katholischen Trauung?
  3. Welche Gründe gibt es, dass man nicht kirchlich heiraten darf?
  4. Unter welchen Bedingungen ist eine konfessionsverbindende Ehe möglich?

Als Abschluss der Kleingruppenarbeit tauschen sich die SuS über das eigene Eheverständnis aus und reflektieren, ob sich dieses im Laufe des Unterrichts verändert hat.

Alle SuS erhalten am Schluss das AB (M5 bzw. M6) der anderen Konfession.

6. Unterrichtsstunde: Teamteaching
(1 große Gruppe, 2 Lehrkräfte)

Visueller Impuls:
Abstimmung über die „Ehe für alle“ im Bundestag (YouTube), beenden nach Konfettiregen

Schreibgespräch zur „Ehe für alle“ an Gruppentischen

4 Plakate mit folgenden Statements:
„Na endlich“
„Mir egal“
„Warum nicht“
„Einfach ekelhaft“

Lernen bilanzieren und reflektieren

Mögliche Feedback-Fragen für einen Feedbackbogen zur Auswertung:

  • Ich habe mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.
  • Die Methoden und Arbeitsweisen waren motivierend.
  • Ich habe Neues gelernt.
  • Der Lernweg war abwechslungsreich.
  • Überraschend fand ich ...
  • Die Begegnung mit den Schüler*innen der anderen Konfession hat den Unterricht bereichert.
  • Die Atmosphäre in der Gruppe war angenehm.
  • Die Zusammenarbeit von Frau X und Herrn Y war hilfreich.
  • Was ich sonst noch sagen will ...
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