R eligion interkonfessionell erleben
U nterschiede kennenlernen, Gemeinsamkeiten entdecken
m iteinander und voneinander lernen
e in Blick über den Gartenzaun
K ooperation - gelingende - ein Gewinn für alle Beteiligten
Hier finden Sie Information zur Konzeption des Religionsunterricht mit erweiterter Kooperation (RUmeK) an Grund- und Mittelschulen.
RUmeK ist aus der Idee des konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts entstanden.
z. B. Martin Luther, Kinderabendmahl, Gottesmutter Maria, Beichtverständnis
![]() | “So wie der Fluss in Sicherheit und Geborgenheit ist im Flussbett, so sind ich und mein Leben bei Gott geborgen und geschützt!“ Roni 4. Klasse Im Rahmen des RUmeK philosophieren und arbeiten die Schüler:innen zu ihrer Gottesvorstellung. Sie erfahren gelebte Ökumene und das uns der Glaube an den Dreieinigen Gott über die Konfessionen hinweg verbindet. Lehrplanbezug Grundschule: kath. Religion 3/4 LB 4; evang. Religion 3/4 LB 1 Lehrplanbezug Mittelschule: kath. Religion 5 LB2; evang. Religion 5 LB3; 10 LB 1 |
![]() | Zum Jahresbeginn setzten sich die Schüler:innen intensiv mit der Jahreslosung von 2023 auseinander: „Du bist ein Gott, der mich sieht!“ weitere Materialien und Anregungen dazu finden sie unter: https://jahreslosung.net/ Hagar ist in die Wüste geflohen. Die Schüler:innen verbalisieren ihre Sorgen und Ängste. Dadurch dass Gott uns sieht, entstehen neue Hoffnung, Mut und Kraft. Lehrplanbezug Grundschule: kath. Religion 3/4 LB 3; evang. Religion 3/4 LB 1 Lehrplanbezug Mittelschule: kath. Religion 6 LB 2; evang. Religion 5 LB 3 |
![]() ![]() | RUmeK bietet den Schüler:innen bei den Besuchen durch den Experten oder die Expertin die Möglichkeit und Chance sich über ihren persönlichen Glauben bewusst zu werden, ihn zu reflektieren und im Glauben sprachfähig zu werden. Lehrplanbezug Grundschule: kath. Religion 3/4 LB 4 und 11; evang. Religion 3/4 LB 1 Lehrplanbezug Mittelschule: kath. Religion 5 LB1; evang. Religion: 5 LB 4 |
![]() | „So sieht meine Kirche aus!“ Die Schüler:innen tauschen sich darüber aus, was das Wichtige und Typische in ihrer Konfession an ihrem Kirchenraum ist. Lehrplanbezug Grundschule: kath. Religion 3/4 LB 11; evang. Religion 3/4 LB 6 und 7 Lehrplanbezug Mittelschule: kath. Religion 5 LB 5; evang. Religion 5 LB 4 |
![]() | Die Schüler:innen bedenken das Sakrament der Taufe und seine Symbolhaftigkeit aus Sicht der beiden christlichen Konfessionen. Lehrplanbezug Grundschule: kath. Religion 1/2 LB 8; evang. Religion 3/4 LB 3 Lehrplanbezug Mittelschule: kath. Religion 5 LB 2; evang. Religion 5 LB 4 |
RUmeK ist großartig, weil es einfach anders ist!
Antonia 2. Klasse
Es ist großartig, wenn ein anderer Lehrer uns manchmal im Religionsunterricht besucht, weil jede Lehrkraft anders ist und man so anders lernt.
Michael 4. Klasse
Wenn uns andere Lehrer besuchen, so wie in RUmeK, gewöhne ich mich schon ein bisschen daran viele Lehrer zu haben, so wie es dann in der 5. Klasse ist.
Emil 4. Klasse
RUmeK finde ich spitze, weil man zusätzlich noch was anderes lernt. Man kann Schule so auch ohne richtigen Unterricht machen und lernt dabei noch eine andere Religion kennen.
Lena 4. Klasse
RUmeK ist toll, weil wir dabei spannenden Themen bearbeiten.
Tommy 4. Klasse
RUmeK finde ich super, weil es interessant ist ein bisschen evangelisch zu verstehen.
Klara 4. Klasse
Auf RUmeK freue ich mich immer, weil man mal was von einer anderen Seite hört.
Regina 4. Klasse
RUmek interessiert mich sehr, weil ich so die Geschichte von Martin Luther kennengelernt habe.
Benedikt 4. Klasse
Das Beste an RUmeK ist, dass ich neue Lehrersysteme und -charakter kennenlerne.
Emiliy 4. Klasse
Ich wünsche mir mehr RUmeK-Stunden.
Theresa 3. Klasse
Ein großer Wert für RUmeK besteht für mich darin, dass Beziehung über die Konfessionsgrenzen hinweg entstehen.
Für die Schülerinnen und Schüler bekommt die „andere Kirche“ ein Gesicht.
Für mich persönlich ist es eine große Bereicherung, mit einer evangelischen Kollegin gemeinsam vor einer Klasse zu stehen.
Durch diese persönlichen Erfahrungen bin ich in meiner alltäglichen pastoralen Arbeit viel sensibler für konfessionelle Engführungen.
Toni Emehrer; Pastoralreferent
Als sog. Experte der kleineren Konfession kann ich im Rahmen von RUmeK einige Stunden an den Schulen gestalten, an denen es aufgrund von fehlendem Personal oder von sehr kleinen Schülerzahlen keinen evangelischen Religionsunterricht gibt. Die große Chance von RumeK liegt in meinen Augen darin, dass die evangelischen Schüler bewusst wahrgenommen werden, ihren Platz im katholischen Religionsunterricht haben und religiöse Fragestellungen in ökumenischer Verantwortung behandelt werden. Dabei lernen sie Religionspädagogen oder Pfarrer kennen und bekommen einen Bezug zur Kirchengemeinde vor Ort. Nicht wenige RUmeK-Schüler machen daraufhin gerne beim Krippenspiel oder Kindergottesdienst mit. Dennoch bleibt für mich RUmeK eine Ergänzung, kein Ersatz zum konfessionellen Religionsunterricht.
Dr. Josef Höglauer, Pfarrer in Berchtesgaden
RUmeK ist für unsere Schule ein großer Gewinn. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, Lerninhalte der jeweils anderen Konfession kennenzulernen, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und Unterschiede zu benennen. So werden gemeinsame Werte erkannt und Ökumene aktiv gelebt. Die Kooperation gestaltet sich äußerst unkompliziert und angenehm. Ein absoluter Mehrwert für die Schule!
Gisela Leitsch, Schulleitung
RUmeK in einer 3. Klasse (Mehrheitskonfession kath.):
Schüleräußerung, zu Beginn der Religionsstunde: „Meine Oma sagt, die Evangelischen sind unsere Feinde! Bist du dann auch mein Feind?“ Mein kath. Kollege und ich einigen uns mit kurzem Blickwechsel, wie wir mit dieser Situation jetzt umgehen und erklären zusammen, dass wir uns die nächsten vier Wochen, in denen ich sie besuche, genauer mit „Was ist evangelisch? – Was ist katholisch?“ beschäftigen und wir ihre ehrliche Frage an das Ende meiner Besuchszeit schieben.
Nach unseren vier gemeinsamen Wochen voller RUmeK-Religionsstunden haben wir unsere letzte gemeinsame Stunde mit der Frage beendet. „Bin ich als evangelische Christin dein Feind?“, die Fragestellerin hat sofort selbst laut zu lachen begonnen und so endete, was mit doch etwas Zögern, Beobachten und ja sogar etwas Ablehnung begonnen hat, nach vier Wochen gemeinsamen RUmeK in einem freudigen, fröhlichen, Herzenslachen voller Erleichterung und Offenheit gegenüber der Minderheitsreligion, der evang. Kirche, dem befürchteten Feind.
RUmeK 2. Klasse (Mehrheitskonfession kath.):
„Wann kommst du uns wieder besuchen?“ – „Wahrscheinlich nächstes Jahr.“ – „Oh, ein Jahr ist aber ganz schön lang, aber dann habe ich jetzt etwas, auf das ich mich ein Jahr lang freuen kann! Pfiati bis nächstes Jahr!“
RUmeK 3. Klasse (Mehrheitskonfession kath.):
Nach den ersten vier RUmeK-Stunden gab mir eine Schülerin ihr Freundebuch, bis zur nächsten RUmeK-Stunde. Als ich es ihr beim nächsten Besuch zurückgab, fragte sie mich, wann und wie man sich evangelisch taufen lassen kann. Im Gespräch klärten wir auch den Hintergrund, warum sie dies so genau wissen wolle. Sie antwortete klar und bestimmt: "In den Stunden mit dir habe ich gespürt, dass Gott mich liebhat und deshalb will ich auch zu ihm gehören!"
Vom kath. Kollegen erfuhr ich, dass die Schülerin bekenntnislos ist und auf Antrag am kath. Religionsunterricht teilnimmt. Ich stellte selbstverständlich den Kontakt zum zuständigen Pfarrer her. Die Schülerin war sehr glücklich eine geistliche Heimat gefunden zu haben. Auch der kath. Kollege beschrieb die Situation sehr einfühlsam so, dass er schon gemerkt habe, dass sie auf der Suche sei und die evangelische Kirche tatsächlich besser für sie passe. Ein halbes Jahr später wurde die Schülerin evangelisch-lutherisch getauft. Welche Freude bei allen Beteiligten!
Mit KMS vom 29.05.2019 (III.3-BS7402.1/5/5) wurde für den Projektversuch ein Antragsformular entwickelt, das von der Schule digital auszufüllen ist und per E-Mail an die zuständigen kirchlichen Behörden zu senden ist. Der Antrag durch die Schule muss bis spätestens 20. Mai bei der kirchlichen Behörde der Mehrheitskonfession eingehen. Die kirchliche Letztentscheidung trifft jeweils die Kirche der Minderheitskonfession. Danach wird das Schulamt über die Einrichtung dieser Lerngruppe informiert.
Die Zustimmungserklärungen der evang. und kath. Religionslehrkraft sowie der Erziehungsberechtigten der evang. und kath. Schüler:innen liegen in der Schule vor.
Hinweis zur aktuellen Eintragungspraxis in der ASV
Hier finden Sie Informationen rund um die Beantragung von RUmeK:
Expert:innen der Minderheitskonfession können auf evangelischer Seite über die Schulreferate angefragt werden.
Unter folgendendem Link finden Sie zu den Dekanatshomepages aller Evang-Luth. Dekanatsbezirke in Bayern. Auf den Dekanatshomepages finden Sie entweder direkt eine Information zum örtlichen Schulreferat oder Sie fragen im Dekanatsbüro nach dem/der zuständigen Schulreferenten:in.
Siehe: https://landeskirche.bayern-evangelisch.de/dekanatsbezirke.php
Wie in jedem Religionsunterricht ist der wertschätzende Umgang mit den Schülern:innen und die Haltung der Lehrkraft wichtig. Beim unterrichten von RUmeK trifft dies in ganz besonderem Maß zu. Achtung und ausreichend Kenntnisse in Bezug auf die andere Konfession sind besonders wichtig. Es gilt konfessionssensibel zu unterrichten.
Experten der Minderheitskonfession können auf evangelischer Seite über die Schulreferate angefragt werden.
Unter folgendendem Link finden Sie zu den Dekanatshomepages aller Evang-Luth. Dekanatsbezirke in Bayern. Auf den Dekanatshomepages finden Sie entweder direkt eine Information zum örtlichen Schulreferat oder Sie fragen im Dekanatsbüro nach dem/der zuständigen Schulreferenten:in.
Siehe: https://landeskirche.bayern-evangelisch.de/dekanatsbezirke.php
Als Expertin bzw. Experte der Minderheitskonfession kann ich in Absprache mit der Lehrkraft der Mehrheitskonfession jede RUmeK-Gruppe der Schule bis zu 12 Stunden im Schuljahr besuchen. Dazu ist die Vocatio bzw. die Missio canonica Voraussetzung.
Freude und Bereitschaft an einer Kooperation, sowie die Begeisterung für gelebte Ökumene sind dabei dienlich.
Wenn Sie Interesse haben, eine oder mehrere Wochenstunden als Expertin bzw. Experte für Ihre Kirche tätig zu sein, wenden Sie sich bitte an Ihr Schulreferat.
Für Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen, die erstmals Religionsunterricht mit erweiterter Kooperation unterrichten werden jedes Schuljahr Fortbildungen angeboten, in denen die grundlegenden Informationen zu RUmeK vermittelt werden. Für das Schuljahr 2023/24 haben diese Fortbildungen bereits stattgefunden.
Nähere Infos zu Querverbindungen der Fachlehrpläne der Grundschule finden sie hier:
https://www.rpz-heilsbronn.de/arbeitsbereiche/grundschule/konfessionell-kooperativ/materialien/
Direkte Links zu den Querverbindungen:
Teil 1: Querverbindungen Katholisch-Evangelisch
Teil 2: Querverbindungen Evangelisch-Katholisch